Corona: Berlin will jetzt alle Gefangenen impfen

Seit dieser Woche wird in den Berliner Gefängnissen großflächig geimpft. Die Impfbereitschaft ist groß. Impfgegner gibt es aber auch hinter Gittern.

Das Impfen hat in dieser Woche in der Berliner Haftanstalt Heidering begonnen, danach geht es gleich nach Moabit (Symbolbild).   
Das Impfen hat in dieser Woche in der Berliner Haftanstalt Heidering begonnen, danach geht es gleich nach Moabit (Symbolbild). dpa/Bernd Settnik

Berlin-Der Senat strebt an, jetzt alle Gefangenen in Berliner Gefängnissen zu impfen, wenn diese es wollen. „Die Impfaktion hat diese Woche in der JVA Heidering begonnen“, erklärt Sebastian Brux, Sprecher der Berliner Justizverwaltung. Danach geht weiter in die JVA Tegel, nach Plötzensee, in die Anstalt für Frauen nach Lichtenberg und im Anschluss in die Jugendstrafanstalt, die ebenfalls in Lichtenberg liegt.   

Seit dem 7. Juni ist in Deutschland die Priorisierung für die Corona-Impfung aufgehoben. „Natürlich bekommen auch die Menschen, die nicht in Freiheit sind, wie die Menschen in Freiheit ein Impfangebot“, erklärt Sebastian Brux.    

Von derzeit 3229 Häftlingen in Berlin nur ein Corona-Fall

Die über 80-Jährigen und über 60-Jährigen, die im Gefängnis sitzen, hatten schon vor dem Juni die Möglichkeit erhalten. Die über 80-Jährigen seien in die Impfzentren gefahren worden, die über 60-Jährigen wurden im Mai in den Anstalten geimpft. 

Die Impfbereitschaft unter den Gefangenen sei groß, doch natürlich gebe es wie bei den Menschen in Freiheit auch Skeptiker, so Brux weiter. „Viele Gefangene wollen aber den doppelten Impfschutz, weil dieser mehr Freiheiten beim Langzeitausgang und beim Langzeitbesuch ermöglicht.“  

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