Corona-Kontrollen in Parks: Berliner Polizei mit Flaschen und Steinen beworfen

Tausende Menschen haben am Mittwoch in Parks die Sonne genossen. Als Polizisten am Gleisdreieck dagegen vorgingen, wurden sie von 100 Jugendlichen angegriffen. 

Polizisten lösten am Mittwoch eine Ansammlung von tausenden Menschen im Park am Gleisdreieck auf. Kurz darauf kam es zu Auseinandersetzungen. 
Polizisten lösten am Mittwoch eine Ansammlung von tausenden Menschen im Park am Gleisdreieck auf. Kurz darauf kam es zu Auseinandersetzungen. Foto: dpa/Fabian Sommer

Berlin-Bei Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln sind Berliner Polizisten von 100 Jugendlichen und Heranwachsenden mit Flaschen und Steinen beworfen worden. Zu den Angriffen kam es der Polizei zufolge am Mittwochabend im Park am Gleisdreieck in Kreuzberg. Dort hatten sich bereits am Nachmittag aufgrund des schönen Wetters rund 2500 Menschen aufgehalten. 

Die Besucher hatten sich nach Angaben der Polizei zwar in dem gesamten Park verteilt, jedoch seien teilweise die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten worden. Polizisten hatten die Menschen mit Lautsprecherdurchsagen dazu aufgefordert, nicht gedrängt beieinander zu stehen beziehungsweise Masken zu tragen. Da nur wenige Parkbesucher den Aufforderungen gefolgt seien, mussten weitere Einsatzkräfte hinzugerufen werden.

Corona-Verstöße: Polizisten sprechen Menschen in Parks an

Gegen 20 Uhr begannen Beamte einer Einsatzhundertschaft, die Gruppen gezielt anzusprechen. Daraufhin habe ein Großteil der Menschen den Park verlassen, so die Polizei am Donnerstag. Die meisten seien in Richtung des U-Bahnhofs Gleisdreieck gegangen. Doch nicht alle waren mit dem Einsatz der Polizisten einverstanden. Einige hätten auch ihren Unmut über das Vorgehen der Einsatzkräfte geäußert. 

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Aus einer Gruppe von rund 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien Flaschen und Steine auf die Beamten geworfen worden. Einige Angreifer rannten anschließend weg, andere flüchteten mit einer einfahrenden U-Bahn. Glücklicherweise sei niemand von den Wurfgeschossen getroffen worden.

Später stellte sich heraus, dass auf einer Baustelle am Vorplatz des Bahnhofes eine mobile Toilette und mehrere Warnbarken beschädigt worden waren. „Um eine erneute Ansammlung größerer Personengruppen im Park und dessen Umgebung zu verhindern, fuhren Polizisten bis in die Nacht in der Umgebung Streife“, erklärte eine Sprecherin. Die Polizei ermittelt nun wegen schweren Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Um den Tätern auf die Spur zu kommen, sollen auch die Aufnahmen aus den Überwachungskameras im Bahnhof gesichtet werden. 

Corona-Kontrollen an Ostern: Polizei will mehr Kräfte einsetzen

Die Berliner Polizei hatte bereits angekündigt, in den kommenden Tagen und zu Ostern verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln zu kontrollieren. Am Tag und in der Nacht seien zusätzliche Kräfte eingeplant. Wie viele Polizisten im Einsatz sein werden, hänge demnach von der Lage ab. Die Beamten haben auch die Parks im Blick.

Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Mittwoch und am Donnerstag Temperaturen von über 20 Grad. Die Polizei rief dazu auf, Kontakte, wo es geht, zu reduzieren.