Berlin-Nach dem tödlichen Beziehungsdrama im Norden Brandenburgs kommen nun neue Details ans Licht. Demnach handelt es sich bei den beiden Toten um ein Ehepaar, das sich am Montagvormittag in einem Einfamilienhaus in Lanz im Landkreis Prignitz lautstark gestritten haben soll. Der 64-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft daraufhin seine 62-jährige Frau mit einer Kettensäge enthauptet haben. Anschließend tötete er sich selbst mit der Säge.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft lebte das Ehepaar getrennt. Auf dem Grundstück in dem kleinen Ort bei Lenzen ist es zu einem „massiven Streit“ gekommen, wie Andreas Pelzer, Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag sagte. Bei der Polizei war ein Anruf mit einem Hinweis auf das Verbrechen eingegangen. Die Polizei fand dann im Innern des Gebäudes die beiden Toten. Am Mittwoch sollen die Leichen obduziert werden.
„Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus. Mehr können wir zur Zeit noch nicht sagen“, erklärte Polizeisprecherin Dörte Röhrs von der Polizeidirektion Nord direkt nach der Tat am Montag. Die Behörde wollte erst am Dienstag weitere Informationen herausgeben.
Kriminaltechniker sichern Spuren – Mordermittler befragen Zeugen
Nach Angaben der Polizei war die Feuerwehr zu dem Haus alarmiert worden, um die Tür gewaltsam zu öffnen. Offenbar hatten Nachbarn einen lautstarken Streit oder die Schreie der Frau gehört. Weil ihnen das unheimlich vorkam, wählte jemand gegen 11.15 Uhr den Notruf. Schnell war jedoch klar, dass Einsatzkräfte der Polizei die Feuerwehrleute unterstützen mussten. Der Mann soll sich in dem Haus zunächst verschanzt haben. Der 64-jährige war über 20 Jahre lang Chef der Freiwilligen Feuerwehr im Ort.
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Das Grundstück wurde großräumig abgesperrt. Einige Polizisten bewachten das Gelände bis zum Eintreffen der Mordkommission, während ein Rettungshubschrauber in der Nähe landete. Wann sich der Mann umbrachte, teilte die Polizei nicht mit. Trotz zahlreicher Einsatzkräfte vor dem Einfamilienhaus kam auch für ihn jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Während Mordermittler den ganzen Nachmittag lang im Umfeld nach Zeugen suchten, sicherten Kriminaltechniker in dem Haus Beweismittel. Anwohner berichteten der Bild-Zeitung, dass das Paar in Trennung gelebt habe. Die Frau hatte zuletzt alleine in dem Haus gelebt, er soll zu seiner Mutter gezogen sein. Das Ehepaar soll sich am Montagvormittag für ein Gespräch in dem Haus getroffen haben.
Die Berliner Zeitung berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben. In diesem Fall handelt es sich jedoch um ein Verbrechen, das dem Suizid vorausging.
Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis sonnabends von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Sonnabend nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.
Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de