EC-Karten aus der Post geklaut: Berliner erbeuten 22.000 Euro

Einer der Verdächtigen arbeitete bei einem Subunternehmen der Post. Er soll seine Stellung ausgenutzt haben, um an die geschützten Briefsendungen zu gelangen.

Polizisten führen im September 2019 in der Tabbertstraße in Köpenick einen Verdächtigen ab.<br>
Polizisten führen im September 2019 in der Tabbertstraße in Köpenick einen Verdächtigen ab.
Morris Pudwell

Berlin-Zwei Berliner sollen im großen Stil Postsendungen geöffnet haben, um an Geldkarten zu kommen. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat nun gegen den 25-jährigen Yusuf N. und den 29-jährigen Sleiman N. Anklage  wegen gemeinschaftlichen Computerbetrugs beziehungsweise versuchten Computerbetrugs in 48 Fällen erhoben. Einer der Angeklagten soll vor den Taten bei der Post gearbeitet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, sich aus Zwischenlagern der Post zum Versand bereitliegende EC-Karten und dazugehörige PIN-Nummern verschafft zu haben. Mit den erbeuteten Karten sollen sie dann an mehreren Geldautomaten in Berlin mehr als 22.000 Euro illegal abgehoben haben.

Ein Angeklagter gelangte mit nachgemachten Schlüsseln an die Post

Yusuf N. soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei einem Subunternehmen der Post gearbeitet haben. Während seiner Tätigkeit bei der Firma habe er Nachschlüssel für Verteilerkästen, in denen Postsendungen zwischengelagert werden, hergestellt. Die entwendeten EC-Karten sollen dann von beiden Männern an SB-Sparkassenautomaten eingesetzt worden sein. Der Angeschuldigte Yusuf N. befindet sich laut Staatsanwaltschaft in anderer Sache in Untersuchungshaft.

Bei Durchsuchungen der Polizei im September 2019 waren in Neukölln, Köpenick und Lichtenberg Beweismittel gesichert worden. Dabei wurden Diebesgut, mehrere Säcke mit Tausenden geöffneten Briefen und ein Porsche Panamera sichergestellt.