Encrochat entschlüsselt: Drogen im Wert von elf Millionen Euro entdeckt

Bei Razzien in Berlin und Brandenburg haben Zollfahnder mehr als eine Tonne Drogen sichergestellt. Ermittelt wird gegen eine international agierende Bande.

Schwer bewaffnete SEK-Beamte stürmen ein Haus in Berlin (Symbolbild).
Schwer bewaffnete SEK-Beamte stürmen ein Haus in Berlin (Symbolbild).Imago/Jürgen Held

Berlin-Den Sicherheitsbehörden in Berlin und Brandenburg ist am Montagmorgen ein Schlag gegen eine international agierende Drogenbande gelungen. Bei den Durchsuchungen von 15 Wohnungen und Büros konnten fünf Verdächtige festgenommen werden. Die rund 130 Einsatzkräfte der Zollfahndung Berlin-Brandenburg wurden von Beamten der Berliner Landespolizei unterstützt. Eine der Festnahmen erfolgte durch ein Spezialeinsatzkommando (SEK).

Ausgangspunkt der Razzien waren Encrochat-Daten, welche durch europäische Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt worden waren, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft mit. Bei der Auswertung der Daten konnten fünf Mitglieder als führende Köpfe der Bande identifiziert werden. Die Männer im Alter zwischen 31 und 41 Jahren stehen laut Staatsanwaltschaft im Verdacht, massenhaft Drogen aller Art in die Hauptstadt geschmuggelt zu haben.

Drogenfund: 1,2 Tonnen Cannabis, elf Kilo Kokain, 20.000 Ecstasy-Tabletten

Nach Angaben der Berliner Sicherheitsbehörden sollen sie seit Ende 2019 über 1,2 Tonnen Cannabisprodukte, elf Kilogramm Kokain sowie 20.000 Ecstasy-Tabletten aus Spanien und den Niederlanden nach Deutschland transportiert haben, um es dann weiter an Zwischenhändler zu verkaufen. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Betäubungsmittel beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf über elf Millionen Euro.

Bei den Durchsuchungen am Montag seien zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden. Da einer der Verdächtigen als besonders gefährlich galt, wurde er in den Morgenstunden von schwer bewaffneten SEK-Beamten aus Berlin überwältigt und festgenommen. Auch zwei Drogenspürhunde des Hauptzollamtes Potsdam unterstützten die Einsatzkräfte. Die Tatverdächtigen sollen noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden, hieß es.