Familie in Brandenburg getötet: Die Todesschüsse fielen bereits Donnerstagnacht

Ein Vater soll seine Familie umgebracht haben, weil ein Betrug mit dem Impfpass der Mutter aufgeflogen war. Die Polizei hat nun neue Details bekanntgegeben. 

In einem Einfamilienhaus kam es in der vergangenen Woche zu einem tödlichen Familiendrama. Der Vater soll seine Kinder und seine Frau erschossen haben, anschließend richtete er sich selbst. 
In einem Einfamilienhaus kam es in der vergangenen Woche zu einem tödlichen Familiendrama. Der Vater soll seine Kinder und seine Frau erschossen haben, anschließend richtete er sich selbst. AFP/John MacDougall

Königs Wusterhausen-Die fünfköpfige Familie aus Königs Wusterhausen lag nach Erkenntnissen der Ermittler vermutlich seit der Nacht auf Freitag tot in dem Haus. Das ergab die Obduktion, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Cottbus am Mittwoch sagte. Die fünf Leichen – darunter drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren – waren am Samstag von der Polizei in dem Einfamilienhaus südöstlich von Berlin gefunden worden.

Nach bisherigen Ermittlungen soll der Vater erst die Kinder und seine Frau und anschließend sich selbst mit einer Schusswaffe getötet haben. Die Leichen wiesen laut Ermittlern Schussverletzungen auf. Laut Staatsanwaltschaft war der 40-Jährige nicht im Besitz eines Waffenscheins. Demnach konnte er sich die Waffe nur illegal besorgt haben. 

Der unter Verdacht stehende Familienvater hatte in einen Abschiedsbrief geschrieben, dass er Angst vor einer Verhaftung gehabt habe, weil er den Impfpass seiner Frau gefälscht hatte. Da der Betrug aufflog, soll der 40-Jährige zudem befürchtet haben, dass man ihm und seiner Frau die Kinder weggenommen werden. Den Brief hatten die Ermittler im Haus der Familie gefunden.

Hilfe-Nummern
Ihre Gedanken hören nicht auf zu kreisen? Sie befinden sich in einer scheinbar ausweglosen Situation und spielen mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen? Wenn Sie sich nicht im Familien- oder Freundeskreis Hilfe suchen können oder möchten – hier finden Sie anonyme Beratungs- und Seelsorgeangebote:

Telefonseelsorge: Unter 0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erreichen Sie rund um die Uhr Mitarbeiter, mit denen Sie Ihre Sorgen und Ängste teilen können. Auch ein Gespräch via Chat ist möglich. telefonseelsorge.de

Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis sonnabends von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Sonnabend nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche an. nummergegenkummer.de.

Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 – 44 35 09 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de

Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention: Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de