Zwei Männer sind am Donnerstagabend in Gesundbrunnen durch Schüsse aus einem Auto verletzt worden. Einer der Männer sei schwer verletzt in ein Krankenhaus gekommen, sagte ein Polizeisprecher in der Nacht zum Freitag. Der zweite Mann sei ambulant behandelt worden. Nach Angaben von Polizisten handelt es sich bei den Verletzten um ein Mitglied eines libanesischstämmigen Clans.
Die Schüsse wurden Zeugen zufolge aus einem vorbeifahrenden BMW abgegeben. Sieben Projektile durchschlugen mehrere Scheiben einer Wohnung im Erdgeschoss und blieben in der Wand der Wohnung stecken.
Mordkommission übernimmt Ermittlungen
Nach Informationen der Berliner Zeitung handelt es sich bei den Angeschossenen um zwei Brüder. Ein 40-Jähriger erlitt einen Armdurchschuss und einen Steckschuss im Rücken. Ein 49-Jähriger überlebte wie durch ein Wunder: Er erlitt einen Streifschuss am Kopf über dem rechten Ohr. Hintergrund der Attacke waren nach Angaben von Beteiligten Sorgerechtsstreitigkeiten um Kinder. Dabei soll der Schwager eines der Angeschossenen durchgedreht sein und geschossen haben.
Eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Ein Spezialeinsatzkommando und Beamte einer Einsatzhundertschaft durchsuchten noch in der Nacht Wohnungen in der Wriezener Straße, Zingster Straße und Biesenthaler Straße.
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„Es ist leider kein Geheimnis, dass bei Protagonisten aus der Organisierten Kriminalität auch vor Waffengewalt nicht zurückgeschreckt wird, man Streitigkeiten auch auf offener Straße austrägt. Es gehört ein Stückweit zu ihrem Habitus, dass kriminelle Clanmitglieder heutzutage Konkurrenzsituationen mit der Schusswaffe lösen und den Tod des Gegenübers ebenso wie den von Unbeteiligten völlig skrupellos in Kauf nehmen“, erklärte Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei.