Hupende Autokorsos mit aufheulenden Motoren und eingeschalteter Warnblinkanlage – in der Berliner Innenstadt sind diese Wagenkolonnen keine Seltenheit. Am Montag brach einer dieser Korsos jedoch gleich mehrere Verkehrsregeln und das direkt vor der Nase der Berliner Polizei.
Nach Angaben der Polizei bewegte sich die Hochzeitsgesellschaft kurz vor 20 Uhr am Montagabend von der Straße der Linden auf das Brandenburger Tor zu. Dabei kam es zu lauten Hupen, aufrollenden Motoren und Blinklicht, außerdem überfuhr der Korso ein „Einfahrt verboten“-Schild am Pariser Platz, auch eine Radfahrerin wurde gefährdet. Darauf hin kontrollierten die Polizisten im Einsatz die Teilnehmer.
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Unter den Autos, die bis direkt vor das Brandenburger Tor fuhren waren laut BZ ein Maybach S-500, ein Jaguar F Type R, ein Audi R8 und diverse Mercedes-Fahrzeuge. Die Fahrzeuge sind bei Neupreis bis zu 162.000 Euro wert. Zwei Führerscheine, sowie ein Jaguar und ein Maybach wurden beschlagnahmt, unter den Fahrern war auch der 22-jährige Bräutigam. Es wurden zwei Anzeigen erstattet, unter anderem wegen unerlaubten Kraftfahrzeugrennens. Verletzt wurde niemand. Die Braut musste laut BZ ihren Weg zum Hochzeitfest zu Fuß fortsetzen.
Bei dem gestrigen Autokorso vor dem Brandenburger Tor liegt schon durch das Überfahren des Durchfahrtsschild ein klarer Verstoß gegen die Verkehrsregeln vor. Das Bilden von unangemeldeten Autokorsos liegt hingegen in einer rechtlichen Grauzone. Die Straßenverkehrsordnung verbietet zwar das „unnütze Hin- und Herfahren innerhalb geschlossener Ortschaften, wenn Andere dadurch belästigt werden“. Die Polizei greift jedoch meist nur ein, wenn es zur akuten Gefährdung des Straßenverkehrs kommt oder Beschwerden eingereicht werden. Laut Bußgeldkatalog kann es bei Verstößen zu einer Strafe von bis zu 100 Euro kommen.