Massenanfall von Verletzten: Feuer-Einsatz in Neukölln
Menschen in verrauchtem Haus geraten in Panik: Feuerwehr Berlin baut zwei Sprungkissen auf. Zehn Bewohner müssen verletzt in die Klinik.

Um 23.49 Uhr wurde die Berliner Feuerwehr in der Nacht zu Montag nach Neukölln in die Hermannstraße alarmiert. Dort stand bei Eintreffen der Feuerwehr eine Wohnung im ersten Obergeschoss eines Hinterhauses lichterloh in Flammen. Der Hausflur verrauchte rasch, Bewohner des Gebäudes sollen in Panik ihre Wohnungstüren geöffnet haben. Dadurch verrauchten auch die Wohnungen. Es kam zu Panik unter den Bewohnern. Das teilten Retter vor Ort mit.
Vor Ort wurden zwei Sprungkissen aufgestellt. Die Einsatzkräfte konnten aufgrund der Lage vor Ort nicht ausschließen, dass Menschen aus dem Fenster springen, hieß es. Die Brandbekämpfer drangen zeitgleich zur Brandstelle vor und begangen mit einem Löschangriff. 20 Bewohner des Hauses, darunter viele Kinder, wurden von weiteren Rettern unter anderem mit Fluchthauben zügig aus dem Haus geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Montagmorgen der Berliner Zeitung. „Vor Ort war eine sehr dynamische Lage.“
Brand in Berlin-Neukölln: Zehn Menschen im Krankenhaus

Zwischenzeitlich wurde die Alarmierung „MANV“ (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst. Ein Bus der BVG, der zufällig die Einsatzstelle passieren wollte, wurde kurzerhand gestoppt und zur Betreuung und Untersuchung durch Rettungskräfte von betroffenen Anwohnern genutzt. Die betroffene Wohnung brannte vollständig aus. Die 20 geretteten Personen wurden in dem BVG-Bus von Rettungskräften untersucht und gesichtet. Zehn von ihnen ging es im Laufe des Einsatzes so schlecht, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden mussten. „Das gesamte Hinterhaus ist nach dem Brand nahezu unbewohnbar“, sagte der Sprecher.
Immer wieder bringen sich Anwohner in Gefahr, indem sie versuchen, ein Brandhaus selbstständig zu verlassen. Die Feuerwehr empfiehlt im Brandfall dringend, Fenster und Türen geschlossen zu halten und auf sich aufmerksam zu machen. Eindringender Rauch durch Türen solle mit Handtüchern oder notfalls auch Kleidung abgedichtet werden. Wenn die Wohnung erst voller Rauch sei, bestehe große Gefahr für Leib und Leben, sagt die Feuerwehr. Grund seien schlechte Sicht und giftige Gase.
Es brannte eine Wohnung im 1.OG Hinterhaus eines 5-geschossigen Wohngebäudes in der #Hermannstraße. 20 Personen gerettet und in einem Bus der @BVG_Unternehmen betreut, 4 Personen in Krankenhäuser transportiert. Wir waren mit 84 Einsatzkräften vor Ort. #EstuK pic.twitter.com/9NOSXYNYOy
— Berliner Feuerwehr (@Berliner_Fw) January 17, 2022