Rechtsextreme Chats: Razzia bei Berliner Polizisten

Fünf Beamte der Polizei Berlin sollen sich Hakenkreuze und menschenverachtende Inhalte per WhatsApp gesendet haben. Gegen sie wird strafrechtlich ermittelt.

Berliner Polizisten sollen sich über den Messengerdienst WhatsApp rechtsextreme Nachrichten geschrieben haben. Ermittler stießen zufällig auf den Chat.
Berliner Polizisten sollen sich über den Messengerdienst WhatsApp rechtsextreme Nachrichten geschrieben haben. Ermittler stießen zufällig auf den Chat.imago/Rene Traut

Berlin-Einsatzkräfte der Polizei Berlin haben am Mittwochmorgen Wohnungen von fünf ihrer Kollegen gestürmt. Die Polizisten werden verdächtigt, in einer WhatsApp-Gruppe rechtsextreme Inhalte wie Hakenkreuze und Nazi-Karikaturen versendet zu haben. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wird gegen die fünf verdächtigen Polizisten wegen Volksverhetzung und Verwendens von verfassungsfeindlichen Symbolen ermittelt.

Bei den Durchsuchungen an den Wohn- und Aufenthaltsorten der Beschuldigten sowie zwei Dienstanschriften wurden nach Angaben der Polizei erfolgreich Beweismittel gesichert, darunter Handys und Computer.

Polizei ermittelte wegen Geheimnisverrats und stieß auf Chatgruppe

Ermittler stießen zufällig auf die Chatgruppe, als sie aufgrund eines anderen Ermittlungsverfahrens wegen des Verdachts des Geheimnisverrats ermittelten. Im Zuge der Handyauswertung habe man dann die menschenverachtenden Inhalte entdeckt. In der betroffenen Chatgruppe waren nach Angaben der Polizei insgesamt zwölf Beamte, wovon sich fünf strafrechtlich verantworten müssen. Alle beschuldigten Polizisten haben zudem mit disziplinarischen und dienstrechtlichen Maßnahmen zu rechnen.

Die Staatsanwaltschaft arbeitet in dem Fall in enger Zusammenarbeit mit der beim Staatsschutz neu gegründeten Ermittlungsgruppe „Zentral“ zusammen, hieß es.