Polizei Berlin zieht aufgemotzte Autos aus dem Verkehr

Bei Schwerpunkteinsätzen gegen Profilierungsfahrten wurden in Moabit und Wedding 140 Raser gestoppt. Fünf umgebaute Autos wurden sichergestellt.

Ein Mercedes wird auf einen Abschleppwagen geladen.
Ein Mercedes wird auf einen Abschleppwagen geladen.Foto: Polizei Berlin

Berlin-Die Berliner Polizei ist mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften in zwei Bezirken gegen die Tuningszene vorgegangen. Um sogenannte Profilierungsfahrten mit aufgemotzten Autos zu verhindern, kontrollierten die Beamten am Dienstag in Moabit und Wedding zahlreiche Autofahrer und Raser.

Bei den Verkehrskontrollen seien der Polizei zufolge 23 Autofahrer aufgefallen, die nicht angeschnallt waren, bei Rot über Ampelkreuzungen fuhren oder am Steuer telefonierten. Es seien 140 Raser gestoppt worden, weil sie viel zu schnell unterwegs waren. Zwei Autos seien nicht versichert gewesen.

Fünf zum Teil umgebaute Autos wurden wegen erheblicher Mängel sichergestellt. Die Fahrzeuge sollen nun von Gutachtern untersucht werden, hieß es. Ein Audi A3 war neben einer Spurverbreiterung auch tiefergelegt. Keine der beiden Umbauten war in den Fahrzeugpapieren eingetragen, so die Polizei am Mittwoch. Stattdessen habe der Motor Öl verloren und das Querlenklager sei gerissen. An einem Smart waren nach Angaben der Polizei völlig falsche Reifen montiert. Der Kleinwagen sei dadurch eigentlich fahruntauglich gewesen.

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Einige der aufgemotzten Autos hatten laut Polizei erhebliche Mängel. Sie wurden für weitere Untersuchungen sichergestellt 
Einige der aufgemotzten Autos hatten laut Polizei erhebliche Mängel. Sie wurden für weitere Untersuchungen sichergestellt Foto: Polizei Berlin

Der Fahrer eines Mercedes CL 500 war für einige Polizisten kein Unbekannter. Erst drei Wochen zuvor hatten Beamte ihm damit gedroht, den Wagen aufgrund seiner Mängel das nächste Mal sicherzustellen. Er soll daraufhin versprochen haben, alles reparieren zu lassen. Passiert sei jedoch nichts. „Zu den Reparaturkosten kommt nun die ganz genaue Betrachtung des Gesamtzustandes und die nicht unerhebliche Summe für ein unabhängiges Gutachten hinzu“, erklärte ein Polizeisprecher.

Ein Mercedes C43 wurde gestoppt, weil der Fahrer zu schnell und das Auto zu laut war. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass unerlaubt ein Steuergerät mit Fernbedienung für eine Klappenauspuffanlage verbaut und damit die Lautstärke des Autos reguliert wurde. Motor, Auspuff und Elektronik werden nun ebenfalls von einem Gutachter geprüft.

Ob und wann die Autofahrer die sichergestellten Fahrzeuge wiederbekommen, war zunächst unklar. Dies könne die Polizei nicht pauschal sagen und müsse in jedem Fall einzeln überprüft werden.