Staatsanwaltschaft geht gegen Waffennarren vor – auch in Brandenburg

Vor vier Wochen hatte es mehrere Razzien in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Ermittelt wird jetzt gegen fünf Männer, die illegal Waffen gesammelt haben sollen.

Die Ermittler fanden in Vorpommern Waffen, Sprengstoff und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Einsammeln und Handeln ist Privatpersonen nicht erlaubt. 
Die Ermittler fanden in Vorpommern Waffen, Sprengstoff und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Einsammeln und Handeln ist Privatpersonen nicht erlaubt.

Schwerin/Stralsund-Einen Monat nach den umfangreichen Durchsuchungen bei Waffensammlern in Mecklenburg-Vorpommern liegen erste Ergebnisse vor. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund am Freitag sagte, wird nun gegen fünf Beschuldigte ermittelt, darunter ein Mann aus dem Land Brandenburg. Bisher war von vier Tatverdächtigen die Rede gewesen. Dabei handele es sich nach bisherigem Ermittlungsstand um sogenannte Waffennarren, die in früheren Kasernen und auf alten Übungsplätzen wohl gezielt mit Metallsonden nach Waffen, Sprengstoff und Munition gesucht hatten.

Es gebe keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund und auch keine Verbindungen mit der Reichsbürgerszene. Am 27. Januar hatten etwa 100 Beamte nördlich von Schwerin und in Vorpommern elf unterschiedliche Immobilien, zu denen Wohnungen und Garagen gehörten, durchsucht. Dabei wurden ganze Waffen, Waffenteile, Sprengstoff, Munition sowie Datenträger und andere Aufzeichnungen des Quintetts beschlagnahmt. Die mit dem Landeskriminalamt geführten Untersuchungen und Analysen dauerten noch an.

Männer wollten offenbar Handel betreiben

Die Tatverdächtigen seien Mitte 2020 ins Visier der Ermittler geraten. Drei Männer stammten aus den Kreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald, einer aus Nordwestmecklenburg. Sie sollen auch Handel in der Militaria-Szene begonnen haben, was auffiel.

Ihre „Fundstücke“ stammten von Militärflächen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und anderen verlassenen militärischen Liegenschaften, die teils gesperrt sind und von denen ein Großteil inzwischen unter Naturschutz steht. Im Nordosten fallen auch immer wieder illegale Sammler auf, die trotz Verbots auf früheren Schießplätzen und Kasernen der Roten Armee agieren. Die letzten russischen Truppen waren 1994 abgezogen.

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