Polizisten fuhren absichtlich verletzte Katze tot – Besitzer erstattet Anzeige

Das Tier sei von einem Autofahrer angefahren worden. Da es Qualen litt und kein Tierarzt erreichbar gewesen sei, zermalmten sie es mit dem Streifenwagen.

Ein Streifenwagen der Polizei bei einem Einsatz (Symbolbild) 
Ein Streifenwagen der Polizei bei einem Einsatz (Symbolbild) dpa/Carsten Rehder

Polizisten haben einem Medienbericht zufolge in Nordrhein-Westfalen eine schwer verletzte Katze absichtlich getötet. Der Fall sorgt bei Tierschützern für Unverständnis, da die Beamten das Tier mit ihrem Dienstwagen ziemlich brutal zerquetscht haben sollen. Ein Passant hatte die Einsatzkräfte zu einer Landstraße im kleinen Barntrup (Kreis Lippe) alarmiert, weil die Katze offenbar am frühen Dienstagmorgen von einem Autofahrer angefahren worden war, berichtet die Bild-Zeitung.

Der Besitzer des Tieres, ein 42-jähriger Landwirt, erzählte dem Blatt, dass er zunächst von einem Wildunfall ausging und sich deshalb die Sache aus der Nähe anschauen wollte. Einer der Polizisten habe dann versucht, sich ihm in den Weg zu stellen, sodass er nicht zum Hinterrad des Streifenwagens blicken konnte. Als er sich gebückt habe, habe er gesehen, dass seine Katze „unter dem Reifen“ lag.

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Die Polizisten wollten das Tier von seinen Qualen erlösen

Die Beamten hätten ihm daraufhin erklärt, dass sie das Tier von den grausamen Schmerzen hätten erlösen wollen. Da sie auf die Schnelle keinen Tierarzt erreichen konnten, hätten sie beschlossen, die Katze rückwärts zu überfahren, so der Landwirt zur Bild-Zeitung. Nach Angaben der Polizei habe die Katze kläglich gemaunzt. Sie habe aus dem Maul geblutet und sei am Rücken verletzt gewesen. Deshalb hätten sie so gehandelt. Der Katzenbesitzer erstattete daraufhin Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen die Beamten.

Das Verhalten der Polizisten habe dem Bericht zufolge nicht nur in dem kleinen Ort für Unmut gesorgt, denn normalerweise würden die Ordnungshüter nur in Ausnahmefällen schwer verletzte Tiere töten. Das sollten eigentlich Jäger oder Veterinäre übernehmen. Wenn Polizisten diese Aufgabe übernehmen, sollen die Tiere möglichst neben der Straße per Gnadenschuss getötet werden.

Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn erklärte daraufhin: „Durch das Überfahren konnte nicht sichergestellt werden, dass das Tier unter Vermeidung von Schmerzen getötet wird. Diese ,Methode‘ führt nicht zu einem sicheren, schnellen Tod des Tieres.”