Pop-up-Hochzeit: Neuköllner Kirche verheiratet spontan alle Liebenden

Paaren, denen ein Hochzeitsfest zu teuer oder die Vorbereitungen zu stressig sind, wird am 21. Mai eine kostenlose Zeremonie in der Genezarethkirche angeboten.

Ein Brautpaar während der Trauung (Symbolbild).
Ein Brautpaar während der Trauung (Symbolbild).dpa/Silas Stein

Sie wollen heiraten, aber eben nicht Tausende von Euro zahlen und sich wochenlang mit den Vorbereitungen quälen? Eine evangelische Kirchengemeine in Neukölln hat sich eine Idee einfallen lassen, bei der sich jeder ungezwungen, kostenlos und spontan verheiraten lassen kann. Zumindest zeremoniell, in einer Kirche oder direkt daneben. „Das Ganze hat keine zivil- oder kirchenrechtlichen Konsequenzen. Es geht uns nur um den Segen, die Liebe und das Paar“, sagt Pfarrerin Susann Kachel vom Segensbüro der Neuköllner Genezarethkirche.

Das Pop-up-Hochzeitsfestival findet zunächst nur am 21. Mai in der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr vor und in dem Gotteshaus im Schillerkiez statt. Das Segensbüro, das sonst bei Taufen, Trauungen und Beisetzungen organisatorisch unterstützt, möchte damit allen Menschen die Möglichkeit geben, ohne große Formalitäten eine Segenshochzeit zu feiern. „Wir sind für alle da, denen ein großes Hochzeitsfest zu teuer ist oder zu deren Lebenswirklichkeit eine klassische kirchliche Trauung einfach nicht passt“, so Kachel. Der Kirche angehören müssen die Paare dafür übrigens nicht. Die Teilnahme an der Pop-up-Hochzeit ist unbürokratisch, nur ein Ausweisdokument sollte mitgebracht werden. Auch homosexuelle Paare werden getraut.

Typisch Berlin: Je nach Geschmack gibt es entweder Livemusik oder Techno

Geheiratet werden kann ganz romantisch in der Kirche oder neben dem Gotteshaus unter einem Hochzeitsbaum. Berlintyisch spielt je nach Geschmack entweder eine Live-Band oder es wummern Elektrobeats aus den Lautsprechern. Wobei für Technojünger am Abend ab 18 Uhr noch einmal extra Segenshochzeiten angeboten werden. „Wer mag, wählt aus einem Songangebot seinen Lieblingshit“, meint die Pfarrerin. Wer dann doch etwas Geld in die Hand nehmen will, kann sich einen vorbereiteten Picknick-Korb oder eine Foto-Love-Story dazu buchen. Wer sich mit einer Erinnerungskarte samt Hochzeitsfoto zufrieden gibt, zahlt nichts oder lässt eine Spende da.

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Warum der 21. Mai? Weil es an dem Tag laut dem Segensbüro eine tolle Atmosphäre rund um die Location gibt. Es ist Markttag mit viel Trubel, interessanten Ständen, leckerem Wein, Sekt und Blumen. Es ist also alles da, um Blütenteppiche zu zaubern oder auf das Liebesglück anzustoßen.