Protest für „Liebig 34“: langer Stau und Unfall in Hessen

Umweltschützer haben 600 Kilometer von Berlin entfernt für den Verbleib des linksextremistischen Hausprojekts in Friedrichshain geworben. Die Aktion löste einen Polizeieinsatz aus und verursachte einen Unfall. 

Aktivisten hängen an einer Brücke über der Autobahn 3 ein Plakat auf, auf dem steht: „Liebig 34 lebt“.
Aktivisten hängen an einer Brücke über der Autobahn 3 ein Plakat auf, auf dem steht: „Liebig 34 lebt“.dpa/Jörg Halisch

<strong>Idstein/Hessen</strong>-Der Protest gegen die Räumung des linksextremistischen Hausprojekts „Liebig 34“ ist auch 600 Kilometer von Berlin entfernt ein Thema. Am Dienstag haben Umweltaktivisten mit einer Blockade auf der A3 bei Idstein in Hessen einen folgenschweren Stau ausgelöst. Bei der Aktion hatten sich mehrere Unbekannte von einer Autobahnbrücke abgeseilt, um Plakate aufzuhängen. Der Protest in der Nähe von Frankfurt/Main richtete sich gegen den umstrittenen Ausbau der Autobahn 49 in Mittelhessen. Trotz der Entfernung zur Bundeshauptstadt hatten die Aktivisten ein Plakat angebracht, auf dem stand: „Liebig 34 lebt“. 

Wie die Polizei in Gießen mitteilte, löste die gefährliche Aktion an der Brücke einen großen Polizeieinsatz aus, der wiederum zu einem kilometerlangen Stau führte. Dies wiederum habe einen schweren Unfall auf der südlich gelegenen A3 ausgelöst, bei ein Mann verletzt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Autofahrer auf einen Lastwagen aufgefahren. Nach Angaben der Polizei wurde bei dem Aufprall der 29 Jahre alte Pkw-Fahrer eingeklemmt und schwer verletzt. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Zuvor hatte es gehießen, es seien mehrere Menschen verletzt worden.

Durch den Protest der Umweltaktivisten bildete sich ein Stau auf der A3. Ein 29-jähriger Fahrer eines Skoda fuhr daraufhin auf einen Lkw auf.&nbsp;
Durch den Protest der Umweltaktivisten bildete sich ein Stau auf der A3. Ein 29-jähriger Fahrer eines Skoda fuhr daraufhin auf einen Lkw auf. dpa/Jörg Halisch
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Gegen 15.30 Uhr wurde die Unfallstelle geräumt. Auch danach stauten sich die Autos noch auf einer Länge von mehreren Kilometern. Die Fahrbahn in Richtung Frankfurt war schon vorher freigegeben worden – nach Beendigung der Umweltschützer-Aktion.

Gegen die Teilnehmer der Abseilaktion wurde laut Polizei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die Aktivisten der Gruppe „Wald statt Asphalt" veröffentlichten am Nachmittag eine Stellungnahme mit Verweis auf den schweren Unfall. Darin heißt es: „Es ist schrecklich, dass es zu dieser Tragödie gekommen ist.“ Gleichwohl sei es geschmacklos, dass die Polizei die Abseilaktion kausal mit dem Unfall am Ende des Staus in Verbindung bringe, „während Auffahrunfälle bei Autobahnstaus ansonsten als trauriger Alltag akzeptiert werden“.