In der iranischen Hauptstadt Teheran haben Dutzende Regierungsanhänger vor der deutschen Botschaft protestiert. An der staatlich organisierten Demonstration nahmen auch Veteranen des Ersten Golfkriegs (1980-1988) teil, wie iranische Staatsmedien am Dienstag berichteten. Der Protest richtete sich gegen die deutsche Außenpolitik. Teheran wirft der Bundesregierung vor, die seit mehr als sechs Wochen anhaltenden systemkritischen Kundgebungen im Iran zu unterstützen.
Demonstranten sollen Reporter bedrängt aben
Einige Demonstranten sollen vor der deutschen Botschaft auch „Nieder mit Deutschland“ gerufen haben. Am Rande der Proteste wurden Reporter bedrängt, wie Augenzeugen berichteten. Dabei kam es nach ersten Berichten auch zu zwei Festnahmen. Seit Wochen demonstrieren im Iran Zehntausende gegen den autoritären Regierungskurs und das System der Islamischen Republik.
#Protesters in front of @GermanyinIran #slam prejudiced #behaviour of #Germany towards #Iran pic.twitter.com/FSsxGaylLG
— H2 News Agency (@h2newsagency) November 2, 2022
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Aufnahmen, die am Mittwoch auf Twitter von der iranischen Nachrichtenagentur H2 News Agency hochgeladen wurden, zeigen die Demonstration.
Auslöser der Proteste war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb Mitte September in Polizeigewahrsam. Sicherheitskräfte gehen seitdem auch mit Gewalt gegen die Demonstranten vor. Mindestens 250 Menschen wurden bereits getötet, mehr als 10.000 verhaftet.
