Bushido: Gericht will Fragen zu Durchsuchung klären

Der Prozess gegen den Berliner Clanchef und ehemaligen Geschäftspartner von Rapper Bushido geht am Montag weiter. 

Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, zu Beginn eines Prozesses gegen den Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie in einem Gerichtssaal des Landgerichts.
Anis Mohamed Youssef Ferchichi, bekannt als Rapper Bushido, zu Beginn eines Prozesses gegen den Chef einer bekannten arabischstämmigen Großfamilie in einem Gerichtssaal des Landgerichts.Foto: dpa/ Paul Zinken

Berlin-Das Landgericht will sich am Montag mit Fragen zu einer kürzlichen Durchsuchung unter anderem in der Villa des Hauptangeklagten Arafat A.-Ch.  befassen. Seine Verteidiger hatten im Zusammenhang mit der Razzia eine Einstellung oder Aussetzung des Prozesses beantragt. Darüber hat das Gericht noch nicht entschieden. Die Verteidigung befürchtet aufgrund der Durchsuchung eventuelle und möglicherweise rechtswidrige Nachteile ihres Mandanten vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Clanchef Straftaten zum Nachteil des Rappers Bushido vor. Drei Brüder von Arafat A.-Ch. sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Laut Anklage kam es zu Straftaten, nachdem der Rapper 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst hatte. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert.

Der 42-jährige Bushido, der mit bürgerlichem Namen Anis Ferchichi heißt, ist in dem seit Mitte August laufenden Prozess Nebenkläger und Zeuge. Er soll im Dezember 2017 und Januar 2018 bedroht, beschimpft, eingesperrt und mit einer Wasserflasche sowie einem Stuhl attackiert worden sein.

Arafat A.-Ch. (44) und Bushido galten einst als Partner im Musikgeschäft. Der Rapper hat bereits an mehreren Prozesstagen ausgesagt. Er verglich seine Beziehung zu dem Clanchef mit einer Zwangsheirat und sprach von unfreiwilligen Zahlungen an diesen.