Prozess in Potsdam: Mutmaßlich rechtsextremer Gefährder wollte Bomben bauen

Der 18-Jährige wird beschuldigt, einen Anschlag vorbereitet zu haben. Bei ihm wurde eine Anleitung zur Herstellung von Sprengstoff entdeckt.

Eine Figur der blinden Justitia: Vor Gericht steht nun ein 18-jähriger Rechtsextremer.
Eine Figur der blinden Justitia: Vor Gericht steht nun ein 18-jähriger Rechtsextremer.Sonja Wurtscheid/dpa

Vor dem Landgericht Potsdam hat am Montag der Prozess gegen einen jungen mutmaßlichen Rechtsextremen begonnen. Der 18-jährige Potsdamer muss sich wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vor einer Jugendkammer des Landgerichts verantworten. Der Deutsche soll laut Anklage der Generalstaatsanwaltschaft im Frühjahr 2021 geplant haben, einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag zu begehen.

Der Prozess wird wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten zur Tatzeit nicht öffentlich verhandelt. Auskunft zu Inhalten der Verhandlung werde es nicht geben, erklärte ein Sprecher des Gerichts. Bis Anfang Mai sind bislang acht Verhandlungstage vorgesehen. Dabei würden elf Zeugen und zwei Sachverständige gehört, sagte der Sprecher. Zwei geplante Verhandlungstage am Mittwoch und kommenden Montag wurden aufgehoben. Zu den Gründen äußerte sich der Gerichtssprecher nicht.

Prozess in Potsdam: Rechtsextremer Gefährder wollte Bomben bauen

Laut Anklage hatte sich der damals noch Jugendliche auf Chat-Kanälen mit Gleichgesinnten ausgetauscht. Zudem habe sich der Beschuldigte im Internet über die Herstellung von Sprengstoff informiert und dafür Chemikalien und Utensilien beschafft, hieß es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Mindestens vier Sprengsätze habe der Jugendliche zur Prüfung ihrer Funktion auf einem verlassenen Kasernengelände zur Explosion gebracht.

Anfang Juni vergangenen Jahres war der damals 17-jährige Verdächtige in Untersuchungshaft genommen worden, nachdem Spezialeinsatzkräfte in Potsdam seine Wohn- und Geschäftsräume durchsucht hatten. Dabei seien Anleitungen zum Bau von Sprengvorrichtungen gefunden worden, hieß es damals. Bereits im Juli 2021 hatte die Polizei bei der Durchsuchung von Räumen des jungen Mannes Chemikalien sowie eine Vielzahl den Nationalsozialismus verherrlichende Dinge gefunden, wie es hieß.