Prozess um Daimler-Erpressung: Berliner gesteht

Der Angeklagte erklärte über seinen Anwalt, er habe in Berlin unter einer A-Klasse eine Rohrbombe zur Detonation gebracht.

Die Konzernzentrale im Mercedes-Benz-Werk in Untertürkheim
Die Konzernzentrale im Mercedes-Benz-Werk in Untertürkheimdpa/Marijan Murat

Stuttgart-Im Prozess um die Erpressung des Daimler-Konzerns hat der 31 Jahre alte Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Über seinen Rechtsanwalt räumte er vor dem Stuttgarter Landgericht ein, zwischen Dezember 2019 und April 2020 unter einem Pseudonym in E-Mails Geld vom Konzern gefordert und mit Anschlägen gedroht zu haben

In einem Fall sei es um 25 Millionen Euro gegangen. „Er steht dazu, dass er sie erstellt und versandt hat. Die Idee hat er nicht selbst entwickelt, sondern aus dem Umkreis mitbekommen“, so der Verteidiger. Der Angeklagte erklärte über seinen Anwalt zudem, er habe in Berlin unter einer A-Klasse eine Rohrbombe zur Detonation gebracht.

Mit dem Sprengsatz sollten aber keine Menschen verletzt werden. Deshalb habe er eine ruhige Gegend in Berlin ausgewählt. DNA-Spuren an den Überresten der explodierten Rohrbombe hatten auf die Spur des Angeklagten geführt.

Auf einem Laptop aus der Wohnung des 31-Jährigen in Berlin konnten nach Aussage eines Ermittlers zudem einige der Erpresserschreiben an den Daimler-Konzern wiederhergestellt werden. Die Anklage spricht von besonders schwerer versuchter räuberischer Erpressung und dem Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.