Im Tierheim Berlin können aktuell keine Tiere mehr abgegeben werden. Dies teilten die Berliner Tierschutzvereine am Freitag mit. Der Aufnahme-Stopp gelte nicht für Fundtiere, durch Tierarztpraxen abgegebene Tiere oder „sonstige Notfälle“.
Die Berliner Tierheime sind bereits seit Monaten stark überlastet. Die Einrichtung in Falkenberg betreue aktuell 1400 Tiere täglich. Grund dafür seien die Folgen des „Haustier-Booms“ in der Corona-Pandemie und ein üblicher saisonaler Anstieg an Fundtieren zur Urlaubszeit.
Tierheim Berlin: Besitzer sind wegen pubertierenden Hunden überfordert
Dass nach zwei Jahren Pandemie das Reisen wieder möglich sei, habe erhebliche Auswirkungen auf die Tierheime.
Besondere Herausforderungen für die Tierpflege stellen unerzogene Hunde in der Pubertät, sagt Mareen Esmeier, Leiterin des Tierheims Berlin. „Dass im Sommer im Tierheim mehr los ist, ist grundsätzlich leider nichts Ungewöhnliches, denn zur Urlaubszeit werden immer mehr Tiere ausgesetzt als sonst“, so Esmeier. „Allerdings kommt jetzt noch erschwerend hinzu, dass viele Menschen, die sich während der Corona-Pandemie unüberlegt Haustiere zugelegt haben, diese nun wegen Überforderung wieder loswerden wollen – vor allem pubertierende Hunde, die als Welpen angeschafft wurden und keinerlei Erziehung erhalten haben.“
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„Wir müssen leider jetzt die Notbremse ziehen“, sagt Esmeier. Gerade die Bereiche für Katzen, Hunde, Vögel und Kleintiere platzten aus allen Nähten. Die steigende Anzahl an vernachlässigten Haustieren könne das Heim nicht weiter bewältigen.
Aktuell stünden allein über 80 Hunde auf der Warteliste, deren Besitzerinnen und Besitzer sie etwa wegen Bissvorfällen ins Tierheim geben möchten.
