Putins „Bluthund“ Kadyrow: Ostdeutschland ist „unser Territorium“

Der tschetschenische Machthaber schlägt vor, die russische Armee in den Osten Deutschlands zurückzuschicken. Kanzler Olaf Scholz droht er Prügel an. 

Tschetschenen-Machthaber Ramzan Kadyrov stellt sich Fragen im Fernsehen (Archivbild). 
Tschetschenen-Machthaber Ramzan Kadyrov stellt sich Fragen im Fernsehen (Archivbild). Imago/Yelena Afonina

Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat mit provokanten Äußerungen in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen Rossija-1 für viel Wirbel gesorgt.

Der Tschetschenen-Machthaber, der als Putins brutaler „Bluthund“ gilt, schwadroniert dabei unter anderem über den Rückzug der russischen Truppen in den 1990er Jahren aus dem heutigen Ostdeutschland. Seiner Meinung nach war das ein Fehler. Er schlägt deshalb vor, dass die russische Armee dorthin zurückkehren sollte. „Das ist unser Territorium“. 

Kadyrow sagt außerdem, dass Bundeskanzler Olaf Scholz „in die Schnauze“ gehauen werden sollte. Auslöser des verbalen Angriffs könnten die von Deutschland angekündigten Kampfpanzer-Lieferungen in die Ukraine sein. Auch NTV berichtete über das Propaganda-Interview, in dem sich Kadyrow überzeugt zeigt, dass Russland seine Ziele in der Ukraine bis Ende des Jahres erreichen kann. „Ich glaube, dass wir bis Ende des Jahres die uns heute gestellte Aufgabe zu hundert Prozent erfüllen werden.“

Russland habe die Kraft, um die ukrainische Hauptstadt Kiew, die zweitgrößte Stadt Charkiw und die wichtigste Hafenstadt Odessa einzunehmen, so der Tschetschenen-Führer. Außerdem betonte er, dass es falsch wäre, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu verhandeln. 

Kadyrow ist für seinen brutalen Führungsstil in Tschetschenien im Nordkaukasus bekannt. Er hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine als einer der glühendsten Kriegsbefürworter hervorgetan und eigene Truppen in die Ukraine geschickt. Darunter ist auch Kadyrows unter dem Namen „Kadyrowzy“ bekannte berüchtigte persönliche Miliz. Auch drei seiner minderjährigen Söhne will er laut eigener Aussage in den Krieg gegen die Ukraine schicken.

Er steht auch schon seit Langem im Ruf, russische Gesetze ohne Folgen für ihn zu umgehen. Im vergangenen Jahr sprach er sich dafür aus, den Einsatz von Atomwaffen mit geringerer Sprengkraft in Betracht zu ziehen. Im vergangenen Oktober wurde er von Wladimir Putin zum Generaloberst befördert. Generaloberst ist hinter Marschall und Armeegeneral der dritthöchste Dienstgrad der russischen Streitkräfte.


Empfehlungen aus dem Ticketshop: