QAnon-Party in Falkensee: Polizeieinsatz bei Protest gegen Verschwörungsmythen

Friedemann Mack, in Akteur der QAnon-Szene, trat am Samstag in einer Stadthalle westlich von Berlin auf. Das sorgte für viel Kritik und mächtig Wirbel. 

Polizisten stehen am Rande einer Kundgebung in Brandenburg (Symbolbild). 
Polizisten stehen am Rande einer Kundgebung in Brandenburg (Symbolbild). dpa/Peter Gercke

Ein Bürger-Bündnis hat am Samstagabend in Falkensee westlich von Berlin gegen einen Auftritt eines Anhängers von Verschwörungsmythen in der Stadthalle protestiert. Die Polizei war im Einsatz und sicherte das Veranstaltungsgelände ab, um bei Gewaltausbrüchen zwischen Gästen und Demonstranten einschreiten zu können. Zu größeren Störungen sei es nicht gekommen, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei.

Der Protest richtete sich gegen eine Feier, zu der Friedemann Mack, der sich auch Mäckle nennt, aus Baden-Württemberg kam. Er ist als Akteur der QAnon-Szene auf Telegram recht aktiv. Er betreibt mehrere Kanäle und Gruppen, wobei unklar ist, ob er diese zusammen mit anderen Leuten betreibt. Ein Hauptkanal auf Telegram hat rund 127.000 Abonnenten.

Auch überregional hatte es Forderungen an die Stadt gegeben, die Stadthalle nicht für Veranstaltungen mit Anhängern von Verschwörungsideologien zu vermieten. Ein Sprecher des „Bündnisses gegen Rechts“ sagte, bei ungemütlichem Regenwetter hätten sich rund 200 Teilnehmer bei der Protestkundgebung versammelt.

Mäckle: Habe nichts mit QAnon zu tun

Für die Veranstaltung wurde mit dem Titel „Meet an Greet mit Mäckle macht gute Laune. Feiern bis der Arzt kommt“ geworben. Vor dem Eingang der Stadthalle bildete sich am Samstagabend eine Schlange, Menschen warteten auf den Einlass. Mack selber sagte dem RBB-Fernsehen in Falkensee, er habe mit QAnon nichts zu tun. Bei der Veranstaltung gehe es auch nicht um Politik.

Bürgermeister Heiko Müller (SPD) hatte mitgeteilt, er sehe keine Möglichkeit, die Veranstaltung zu verhindern. Eine Bewerberin für die Bürgermeisterwahl in diesem Jahr habe die Stadthalle für die Party mit Mack gemietet. Müller zufolge gelten Grundsätze der Gleichbehandlung, da die Stadthalle auch für andere politische Veranstaltungen vermietet werde.

Auch das Internationale Auschwitz Komitee hatte die Stadt Falkensee aufgefordert, den Auftritt eines QAnon-Anhängers zu verhindern. Es sei für Überlebende des Holocaust unerträglich, dass einem Propagandisten dieser Bewegung eine Stadthalle in Deutschland für die Verbreitung seiner kruden Hetze zur Verfügung gestellt werde, kritisierte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Auschwitz Komitees.