Radmuttern an Auto von Gerichtsvollzieherin gelöst
In einer behördeninternen Mail werden die Kollegen angehalten, ihre Fahrzeuge nicht in der Nähe ihrer Büros zu parken. Ein Bezug zur bevorstehenden Räumung der „Liebig 34“ wird geprüft.

Berlin-In Zusammenhang mit der bevorstehenden Räumung der „Liebig 34“ am Freitag sorgt eine interne Mail des Amtsgerichts Tempelhof-Kreuzberg für Aufregung. In der Mail, die der Berliner Zeitung vorliegt, heißt es: „Liebe Gruppe, wie ich soeben von einer Gerichtsvollzieherin erfahren musste wurde Ihr Fahrzeug manipuliert (Radmuttern wurden gelöst)“.
Weiterhin heißt es in der am frühen Donnerstagmorgen verschickten Mail: „Es ist natürlich nicht eindeutig geklärt, ob dies im Zusammenhang mit der Räumung der ‚Liebig 34‘ steht, jedoch ist dies zu vermuten.“ In diesem Zusammenhang seien „alle Gerichtsvollzieher*innen gebeten“ nochmals gebeten worden, „vor Fahrtantritt ihr Fahrzeug zu kontrollieren und dies nicht unmittelbar in der Bürogegend abzustellen“.
Nach Informationen aus Polizeikreisen wird nun ermittelt, ob ein Zusammenhang mit den gelösten Radmuttern am Wagen der Gerichtsvollzieherin und der Räumung der linksautonomen Wohngruppe in der „Liebig 34“ besteht. Eine offizielle Stellungnahme der Polizei gab es zunächst nicht.
Unabhängig von den Ermittlungsergebnissen fordert der Abgeordnete Marcel Luthe, der Senat müsse sicherstellen, dass „seine Bediensteten sicher vor Anschlagsversuchen dieser Kriminellen sind“. So sei es in der Vergangenheit immer wieder zur Bedrohungen gekommen, unter anderem „in Büros von Mitarbeitern der Justizverwaltungen“. Auch er selbst und weitere Abgeordnete seien „im Parlament durch Linksextremisten bepöbelt und bedroht worden“.