Rätsel um Ursprung des Coronavirus: WHO fordert mehr Studien von Peking

Die WHO ist weiter auf der Suche nach dem Ursprung von Corona und hofft auf Kooperation aus China - bisher allerdings erfolglos. Die Organisation hält weitere Studien für nötig.

Der Fischmarkt in Wuhan, in dem womöglich das Coronavirus erstmals auf den Menschen übertragen worden sein könnte.
Der Fischmarkt in Wuhan, in dem womöglich das Coronavirus erstmals auf den Menschen übertragen worden sein könnte.www.imago-images.de

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) drängt China nach wie vor zu stärkerer Kooperation bei der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus Sars-CoV-2. Er habe vor sieben Wochen erneut einen Brief an einen „hochrangigen Beamten“ in Peking geschickt und um Kooperation gebeten, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Der eigens eingerichtete Rat unabhängiger Experten für Strategien bei der Suche nach den Ursprüngen neuer Krankheitserreger (Sago) habe klare Empfehlungen für die in China nötigen Studien abgegeben, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Die Durchführung solcher Studien obliege den Mitgliedsländern, die WHO erwarte die Ergebnisse.

WHO-Direktor: „Alle Hypothesen bleiben auf dem Tisch“

Tedros habe China immer wieder Unterstützung angeboten und verlangt, dass diese Studien durchgeführt werden. „Und solange wir diese Studien nicht haben, bleiben alle Hypothesen zum Ursprung des Virus auf dem Tisch“, betonte Ryan. Damit bezog er sich auf die von China stets zurückgewiesene Hypothese, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan in China entwichen sein könnte.

Die Fachzeitschrift Nature hatte in einem viel beachteten Artikel geschrieben, die WHO habe nach einer ersten Studienreise nach China Anfang 2021 die nächste Phase der wissenschaftlichen Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus aufgegeben. Hintergrund sei der Widerstand Chinas. Die WHO wies diese Darstellung vehement zurück.