Rainer Wendt erneut zum Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft gewählt

Der 64-Jährige forderte nach seiner Wahl, Corona-Erkrankungen bei der Polizei müssten als Dienstunfall anerkannt werden.

Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (Archivbild).
Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (Archivbild).imago images/sepp spiegl

Berlin-Rainer Wendt ist erneut zum Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) gewählt worden. Der 64-Jährige erhielt 188 von 331 Delegiertenstimmen, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. Der DPolG-Bundeskongress fand wegen der Corona-Pandemie in digitaler Form statt.

Wendt forderte nach der Wahl, Corona-Erkrankungen bei der Polizei müssten als Dienstunfall anerkannt werden. „Es kann nicht sein, dass erkrankte Kolleginnen und Kollegen sowie ihre Angehörigen mit dieser schlimmen Krankheit und ihren Folgen alleingelassen werden.“ Die Beweislast für eine Ansteckung dürfe nicht auf die Einsatzkräfte abgewälzt werden. Allgemein sei die Bewältigung der Pandemie eine Kernaufgabe der kommenden Monate.

Neben der Pandemie seien die Schwerpunkte der Gewerkschaft in den kommenden Monaten die Personallage der Polizei in Bund und Ländern, die technische Ausstattung und Vorschläge zur Verbesserung der Kriminalitäts- und Terrorbekämpfung.

Die DPolG ist eine von zwei großen Polizeigewerkschaften, daneben gibt es noch die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Wendt ist in der Öffentlichkeit durch Medienauftritte sehr präsent. 2019 wollte ihn die in Sachsen-Anhalt regierende CDU zum Innenstaatssekretär machen, scheiterte aber am Widerstand der Koalitionspartner SPD und Grüne.