Rassistische Beleidigungen in 3. Liga: DFB ermittelt

Betroffen war ein südkoreanischer Spieler des Münchner Vereins Türkgücü.

Yi-Young Park.
Yi-Young Park.imago images/Markus Fischer

Frankfurt/Main-Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat wegen rassistischer Beleidigungen gegen den Südkoreaner Yi-Young Park von Türkgücü München während des Drittligaspiels bei Waldhof Mannheim Ermittlungen eingeleitet. „Nach Vorlage des Sonderberichts durch den Schiedsrichter und dessen Sichtung wird der Kontrollausschuss seine Untersuchungen aufnehmen“, sagte der stellvertretende Ausschussvorsitzende Fred Kreitlow.

Zuvor hatte Park auf Instagram Vorwürfe erhoben. „Ich habe heute beim Spiel von einigen Zuschauern Rassismus erfahren. Ich finde es sehr bedauernswert, dass einige Menschen es immer noch als nötig ansehen, jemanden so zu verletzen und die Fußballkultur zu beschädigen“, schrieb der 26-Jährige.

Weiter hieß es auf seinem Profil: „Leider könnt ihr Rassisten meine Situation nicht zu 100 Prozent verstehen. Nein, ihr könnt es einfach nicht verstehen. Ihr kennt nicht das Gefühl, rassistisch beleidigt zu werden.“ Er lasse sich „nicht unterkriegen“, sondern „hoffe nur, dass durch meine Stimme das Problem des Rassismus etwas besser werden kann und dass ihr euch vielleicht auch einmal darüber Gedanken machen könnt“.

Schiedsrichter Robin Braun hatte die Partie in der 18. Minute für zwei Minuten unterbrochen und eine Stadiondurchsage veranlasst. Darin wurde mit dem Abbruch des Spiels gedroht, falls es weiter „rassistische Beleidigungen gegen die Gästespieler“ gebe. Danach wurde die Begegnung fortgesetzt, zu weiteren Zwischenfällen kam es nicht.

Waldhof Mannheim distanzierte sich am Sonntag von dem Vorfall und kündigte eine Aufarbeitung der Geschehnisse an. Hierzu sei man bereits in Kontakt mit Polizei, Sicherheits- und Ordnungsdienst. In einer Mitteilung hieß es: „Der SV Waldhof ist ein offener Verein, unter dessen Dach Menschen aus vielen Nationen ihre sportliche Heimat gefunden haben – und genau so möchten wir auch wahrgenommen werden.“