Razzia bei Vonovia: Verdacht auf Korruption
Derzeit werden offenbar Räume von Europas größtem Vermieter Vonovia durchsucht. Laut einem Bericht gibt es den Verdacht der Korruption und Bestechlichkeit.

Polizei und Steuerfahndung durchsuchen laut einem Medienbericht seit dem frühen Dienstagmorgen die Räume von Europas größtem Vermieter Vonovia. Wie der WDR und die Süddeutsche Zeitung berichten, läuft die Razzia wegen des Verdachts der Korruption und Bestechlichkeit. Es werde vermutet, dass sich Mitarbeiter von Bau- und Handwerksfirmen schmieren ließen.
Mehr als ein Dutzend Fahnder durchsuchen den Berichten zufolge am Dienstag die Büros in der Zentrale des Bochumer Konzerns. Die Staatsanwaltschaft Bochum sprach auf Anfrage lediglich von einer größeren Durchsuchung „im Bereich Wirtschaftsrecht“. Eine Vonovia-Sprecherin bestätigte ebenfalls die Razzia. Die Staatsanwaltschaft erhebe Korruptionsvorwürfe gegen operative Mitarbeiter und Nachunternehmer „im technischen Bereich“. Mutmaßlich problematische Vergaben von Aufträgen könnten demnach zum Schaden der Vonovia geschehen sein, wird die Sprecherin zitiert.
„Wir sind an einer schnellen und umfassenden Klärung der Vorwürfe interessiert“, so die Unternehmenssprecherin weiter. Die Vonovia kooperiere „vollumfänglich“ mit den ermittelnden Behörden.
Kritik an hohen Mieten und Neubau-Stopp: Vonovia ist seit Jahren umstritten
Vonovia steht bereits seit längerem immer wieder in der Kritik. Zum einen wegen seiner großen Marktmacht: Mieterinitiativen werfen dem Unternehmen etwa zu hohe Mieten vor. Auch wegen seiner jüngsten Ankündigung, im laufenden Jahr keine Neubauprojekte mehr zu starten, ist der Vermieter umstritten.
Auch der Verdacht der Korruption ist für das Unternehmen nicht ganz neu. In den 1990ern kam es zu ähnlichen Vorwürfen gegenüber der Veba Immobilien, aus der nach einer Reihe von Übernahmen und Umbenennungen später der Vonovia-Konzern wurde.
