Mordpläne gegen Kretschmer: „Anfangsverdacht bestätigt“

Die Polizei ermittelt wegen einer möglichen schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Nach der ersten Inaugenscheinnahme habe sich „der Anfangsverdacht bestätigt“.

Polizisten vor einem Haus in Dresden, in dem einer der Beschuldigten aus der Telegram-Gruppe wohnen soll
Polizisten vor einem Haus in Dresden, in dem einer der Beschuldigten aus der Telegram-Gruppe wohnen sollZDF/Arndt Ginzel

Dresden-Das Landeskriminalamt Sachsen ist am Mittwoch wegen bei Telegram geäußerter Mordpläne gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) zu einer Großrazzia ausgerückt. Auch Kräfte des Spezialeinsatzkommandos sind im Einsatz. Nach Polizeiangaben wurden fünf Objekte von fünf Beschuldigten in Dresden und in Heidenau durchsucht. Hintergrund sind bei Telegram diskutierte Mordpläne von radikalen Impfgegnern gegen Kretschmer. Die Polizei ermittelte zunächst wegen des „Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. Am Mittwochmorgen teilte sie mit: „Nach der ersten Inaugenscheinnahme bestätigt sich der Anfangsverdacht.“

Zuvor hatte ein Sprecher mitgeteilt: „Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wegen Verdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat setzt die SokoRex des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) Durchsuchungsbeschlüsse um.“ Die Spezialkräfte kamen nach offiziellen Angaben zum Einsatz, weil die Verdächtigen „im Besitz von scharfen Waffen und Armbrüsten sein könnten.“

Angestoßen hatte die Ermittlungen laut Polizei ein Bericht im ZDF in der vergangenen Woche. Demnach lehnten die Mitglieder der Chatgruppe „Dresden Offlinevernetzung“ die Entscheidungen der sächsischen Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie ab. Laut Polizei sprachen die Mitglieder über Mordpläne gegen Kretschmer und weitere Vertreter der sächsischen Landesregierung.