Medienberichte: Russischem McDonald’s-Klon gehen die Pommes aus

Schlechte Nachrichten für russische Fast-Food-Liebhaber: Die McDonald’s-Kopie kann keine Pommes anbieten – es herrsche Kartoffelknappheit.

Pommes frites aus der Fritteuse sind in Russland Mangelware.
Pommes frites aus der Fritteuse sind in Russland Mangelware.dpa/Matthias Balk

Die russische Variante von McDonald’s, Vkusno & Tochka, steht vor einem großen Problem: Kartoffeln seien Mangelware, berichtet die Wirtschaftszeitung  RBC.

Filialen der Fast-Food-Kette, die übersetzt so viel wie „lecker und Punkt“ heißt, sprossen infolge westlicher Sanktionen aus russischem Boden. Im Mai hatte sich der amerikanische Schnellimbiss-Riese McDonald’s als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aus dem Land zurückgezogen.

Damit die russische Bevölkerung nicht auf Burger und Pommes verzichten muss, sollte die neu eröffnete Kette einspringen. Einheimische Kartoffeln sollten für die Herstellung von Pommes frites genutzt werden.

McDonald’s-Schriftzug an Filiale in Nowosibirsk wird demontiert.
McDonald’s-Schriftzug an Filiale in Nowosibirsk wird demontiert.Kirill Kukhmar/TASS PUBLICATION

Ernteausfälle und westliche Sanktionen

Anscheinend müssen Kunden nun allerdings auf eine andere Beilage ausweichen. RBC berichtet, dass „einige der neu eröffneten Vkusno & Tochka-Restaurants keine Pommes frites haben werden“.

Grund dafür sei ein Mangel an der richtigen Kartoffelsorte. Das Unternehmen gehe aber davon aus, dass die Pommes frites bis zum Herbst wieder auf der Speisekarte stehen würden.

In einer Erklärung gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass erklärte Vkusno & Tochka, dass 2021 ein schlechtes Erntejahr für die Kartoffelsorte gewesen wäre, die für die Herstellung von Pommes frites benötigt wird.

Das Unternehmen habe generell versucht, Kartoffeln von russischen Erzeugern zu beziehen. Mittlerweile sei es zudem unmöglich geworden, Kartoffeln von Märkten zu importieren, die einen vorübergehenden Ersatz für die heimische Ernte bieten könnten.

Regierung: „Es gibt Kartoffeln – und das war’s“

In einer Erklärung auf Telegram mit dem Titel „Es gibt Kartoffeln – und das war’s“ versuchte das russische Landwirtschaftsministerium jedoch die Befürchtungen, es gebe eine Kartoffelknappheit, herunterzuspielen. „Der russische Markt ist vollständig mit Kartoffeln versorgt, auch mit verarbeiteten Kartoffeln. Außerdem treffen bereits die Erzeugnisse der neuen Ernte ein, sodass ein Engpass ausgeschlossen ist“, so das Ministerium.

Bilder zeigen unappetitliche Burger

Laut der Website Watson, seien die Produkte auffallend ähnlich zum Vorgänger McDonald’s. Nutzer in den sozialen Medien kritisieren allerdings die Qualität der angebotenen Ware. So kursieren auf Twitter Aufnahmen, die verdorbene Burger zeigen sollen.

Weitere Personen teilten ihre Erfahrungen zum Restaurantbesuch. Ein Kunde berichtet von Unterschieden in den Mengenangaben, zuckerfreier Cola, schnödem Verpackungsmaterial und einem Preisanstieg von 15 Prozent – aber immerhin sei das Essen nicht so schlecht, wie andere Personen zuvor beanstandet hätten.