Berliner AfD: Rechnungsprüfer sieht Probleme bei Finanzen

Zwar gebe es keine Anhaltspunkte, dass jemand in die Kasse gegriffen habe. Das könne aufgrund der Beleglage aber nicht ausgeschlossen werden, so der Prüfer.

Fähnchen mit AfD-Logo liegen auf einem Tisch (Archivbild). 
Fähnchen mit AfD-Logo liegen auf einem Tisch (Archivbild). dpa/Daniel Karmann

Berlin-Der Rechnungsprüfer der Berliner AfD, Sebastian Mack, hat Probleme bei den Parteifinanzen entdeckt. Die für die Buchhaltung eingesetzte Software sei nicht revisionssicher, sagte Mack am Sonnabend auf einem AfD-Parteitag in Paaren bei Berlin.

In einem Fall sei eine Buchung im Nachhinein gelöscht worden und sei nicht mehr auffindbar. Zudem habe eine Stichprobe ergeben, dass mindestens zwei Belege fehlten. Auch seien ihm viele sogenannte Eigenbelege vorgelegt worden. Zwar gebe es keine Anhaltspunkte, dass jemand in die Kasse gegriffen habe. „Das kann aufgrund der Beleglage aber auch nicht ausgeschlossen werden.“

Mack beantragte vor diesem Hintergrund, den 2018/2019 amtierenden Parteivorstand um den damaligen Vorsitzenden Georg Pazderski nicht formal zu entlasten, bis die Dinge endgültig geklärt seien. Die Delegierten lehnten das mit knapper Mehrheit ab, auch für 2020 wurde der Vorstand anschließend ebenso knapp entlastet.

Landesschatzmeister Hansel vermutet Kampagne gegen sich

AfD-Landesschatzmeister Frank-Christian Hansel, der als parlamentarischer Geschäftsführer auch für die Finanzen der Fraktion im Abgeordnetenhaus zuständig ist, wies die Ausführungen Macks und Kritik an seinem eigenen Wirken zurück. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagte Hansel und fügte hinzu, er sei kein Buchhalter. Hansel vermutete hinter dem Vorgang eine politische Kampagne, mit der er als Vorstandskandidat „abgeschossen“ werden solle.

Auch um die Buchhaltung der Fraktion, bei der dieselbe Software zum Einsatz kommt, hatte es im Vorjahr Diskussionen und Streit gegeben.