Rechtsextreme Morddrohung gegen Bodo Ramelow
Der Brief an den Ministerpräsidenten von Thüringen enthält Anspielungen auf die NS-Konzentrationslager. Nun ermittelt das Landeskriminalamt.

Erfurt-Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat eine Morddrohung mit Anspielungen auf die NS-Konzentrationslager Auschwitz und Dachau und die Gaskammern erhalten. Er habe Anzeige erstattet, das Landeskriminalamt sei eingeschaltet, sagte Ramelow am Mittwoch auf Anfrage in Erfurt.
Der Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, enthält wüste Drohungen, Beschimpfungen, Beleidigungen und NS-Anspielungen in Gedichtform. Er wurde nicht an die Staatskanzlei, sondern die Landesgeschäftsstelle der Linken und persönlich an Ramelow adressiert. Er verunglimpft Ramelow, aber auch Politiker im Allgemeinen.
Thüringens Regierungschef hatte bereits mehrfach Morddrohungen erhalten. Anfang November hatten Unbekannte vor Ramelows Wohnhaus eine Grabkerze und einen Aufruf zu einer Demonstration der Bewegung „Querdenken“ in Leipzig gelegt. Zuvor war nach Ramelows Angaben seine Wohnadresse in einer „Querdenken“-Gruppe bei einem Messenger-Dienst verbreitet worden. „Jetzt lernen wir, dass die Privatsphäre von politisch Verantwortlichen nicht mehr geachtet wird“, hatte der Linke-Politiker dazu erklärt.
