Registrierungspflicht für Hunde: Proteste vor Abgeordnetenhaus

Seit kurzer Zeit gibt es in Berlin ein Register, in dem alle Hunde erfasst werden müssen. Hundebesitzer wehren sich dagegen – zusammen mit der FDP.

Roman-Francesco Rogat und Sebastian Czaja (beide FDP) zusammen mit Maybritt Kirchbaum von der Initiative „Berliner Hunderegister abschaffen“.
Roman-Francesco Rogat und Sebastian Czaja (beide FDP) zusammen mit Maybritt Kirchbaum von der Initiative „Berliner Hunderegister abschaffen“.FDP Berlin

Etwa 30 Personen haben am Donnerstag vor dem Abgeordnetenhaus gegen die neue Registrierungspflicht von Hunden in Berlin protestiert und der Hauptstadt-FDP 20.000 Unterschriften übergeben. Mit einer Online-Petition wollen Hundebesitzer die Registrierungspflicht stoppen.

Zur Erklärung: Seit Anfang des Jahres müssen alle Vierbeiner in Berlin in einem Hunderegister erfasst werden. „Das neue Hunderegister soll einen Überblick über den Bestand an gehaltenen Hunden in Berlin geben und die Identifizierung entlaufener Tiere vereinfachen. Zudem ermöglicht das Register statistische Auswertungen zur Gefährlichkeit bestimmter Rassen oder Kreuzungen“, heißt es zur Begründung beispielsweise auf der Website des Bezirksamts Treptow-Köpenick. In dem Register sollen auch Vorfälle wie Bisse dokumentiert werden.

„Alle in Berlin gehaltenen Hunde müssen zwar schon nach dem alten Hundegesetz gechipt werden, sind mangels einer entsprechenden Meldepflicht aber nicht bei den zuständigen Behörden erfasst“, teilte der Berliner Senat zu dem neuen Gesetz mit.

Hundehalter: Registrierung ist diskriminierend

Doch das Gesetz kommt nicht überall gut an: Hundefreunde empfinden die Registrierung als aufwendig und als diskriminierend. Schon über das Zahlen der Hundesteuer werden Herrchen und Tier erfasst. Deshalb stellte die FDP im Abgeordnetenhaus einen Antrag auf die sofortige Abschaffung.

Sebastian Czaja, Chef der FDP-Fraktion, sagte der Berliner Zeitung: „Das neu geschaffene Hunderegister ist überflüssig. Wenn der Senat sich wirklich einen Überblick über die in Berlin gehaltenen Hunde machen wollte, könnte er einfach auf bestehende, kostenfreie Plattformen zurückgreifen und mit diesen zusammenarbeiten.“

Doch stattdessen werde ein neues Register auf Kosten der Hundehalter erstellt, das langfristig auch noch Personalkosten für alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler generieren werde. Das sei aus Sicht der FDP die Definition von überbordendem und völlig unnötigem Bürokratismus, so Czaja.

Der Antrag der FDP wurde am Donnerstag wird in den nächsten Tagen weiter im Ausschuss beraten.