Rentner betrogen: Falscher Polizist in Berlin angeklagt

Mit einer üblen Masche soll der heute 23-Jährige Rentner um Wertgegenstände gebracht haben. Nun erhebt die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen ihn.

Betrug am Telefon.
Betrug am Telefon.Mario Gentzel/imago

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat wegen 19 Fällen des vollendeten und 58 Fällen des versuchten bandenmäßigen Betruges Anklage gegen einen heute 23-Jährigen beim Berliner Landgericht erhoben. Der junge Mann soll sich als falscher Polizeibeamter ausgegeben und so etwa 880.000 Euro erbeutet haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Dazu hätten er und gesondert verfolgte mutmaßliche Mittäter altere Menschen im Alter zwischen 69 und 94 Jahren angerufen und um ihr Vermögen gebracht haben. Dazu soll sich die Bande einer professionellen Choreografie bedient haben: Ein Teil der Bande – unter ihnen der 23-Jährige – soll als falsche Polizeibeamte bei den Opfern angerufen und diese aufgefordert haben, ihre Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen.

Heftiger Druck: Opfer übergaben Betrügern ihre Wertgegenstände

Die Opfer seien dabei durch lange und wiederholte Telefonate, teilweise unter Strafandrohung, unter Druck gesetzt worden. Wie die Staatsanwaltschaft weiter schreibt, sei die angebliche Gefahr für die Wertgegenstände soll dabei wahlweise von „Räuberbanden“ oder von „korrupten Bankmitarbeitern“ ausgegangen – je nachdem wo sich die Wertgegenstände befanden. Diese sollten die Opfer dann an vermeintlich „sicheren“ Orten an die angeblichen Polizeibeamten übergeben.

Die Wertgegenstände seien dann von weiteren Bandenmitgliedern abgeholt und von wieder anderen Mittätern in die Türkei verbracht worden sein. Sechs Mittäter wurden demnach bereits vom Landgericht Berlin rechtskräftig zu Freiheitsstrafen zwischen drei Jahren sechs Monaten und sieben Jahren sechs Monaten sowie zu Jugendstrafen zwischen zwei Jahren zehn Monaten und vier Jahren acht Monaten verurteilt.