Ricardo Lange gegen Lauterbach: „Sitzt da und twittert was von Affenpocken“

In Deutschland breiten sich die Affenpocken aus. Doch der aus dem Fernsehen bekannte Intensivpfleger warnt vor einem ganz anderen Problem.

Der Intensivpfleger Ricardo Lange.
Der Intensivpfleger Ricardo Lange.dpa/Jens Kalaene

Der deutschlandweit bekannte Pfleger Ricardo Lange hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) scharf kritisiert. Im Interview mit Watson sagte Lange mit Blick auf die Situation vieler Pflegekräfte: „Also wer mich echt enttäuscht, ist unser Gesundheitsminister Karl Lauterbach.“

Und weiter: „Anstatt sich um die dringenden Fragen zu kümmern, sitzt er da und twittert was über Affenpocken, bei denen wir zweistellige Infektionszahlen in Deutschland haben. Über den wahren Endgegner in unserem Gesundheitswesen redet er nicht.“ In multiresistenten Keimen sieht Lange eine große Gefahr: „Die Regierung redet immer davon, dass sie für die nächsten Pandemien gewappnet sein will. Aber da läuft eine Infektion im Hintergrund, die jährlich tausende Menschen das Leben kostet“, sagt Lange.

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Lange kritisiert, dass die Pharmaindustrie kaum an Antibiotika forsche. „Warum thematisiert Lauterbach das nicht?“, so der Intensivpfleger. Der Bundesgesundheitsminister springe von einem „medienwirksamen“ Thema zum nächsten.

„Je weniger Pflegekräfte pro Schicht zur Verfügung stehen, desto höher ist die Gefahr für ‚Krankenhaus-Keime‘, für Blutvergiftungen, für kritische Zwischenfälle, die nicht rechtzeitig erkannt werden. Die Aufmerksamkeit der Pfleger verteilt sich auf zu viele Patienten“, sagt Lange mit Blick auf Studien, die belegen sollen, dass ein hoher Pflegeschlüssel das Sterberisiko von Patienten senke. Lauterbach solle darüber reden und entsprechend handeln.