RKI: Mutationen weiter auf dem Vormarsch – keine Entwarnung
Die Mutation aus Großbritannien wurde inzwischen in 13 Bundesländern nachgewiesen. Trotz Rückgang der Infektionszahlen sei die Pandemiebekämpfung erschwert.

Berlin-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), RKI-Chef Lothar Wieler und Klaus Cichutek, Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, haben sich am Freitagmorgen zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland geäußert. Der aktuelle Rückgang der Infektionszahlen sei wirklich „gute Nachrichten“, so Lothar Wieler. Jens Spahn sagte, man sei auf dem Weg raus aus der Pandemie.
Allerdings seien inzwischen drei Virusmutationen in Deutschland auf dem Vormarsch, so dass die zwei Experten und der Minister noch keine Entwarnung geben können. Sie ließen offen, ob ab dem 15. Februar der Lockdown gelockert werden kann. Wieler erklärte auf Nachfrage: „lockern, nur wenn es unumgänglich ist.“ Wenn gelockert werde, seien Konzepte notwendig.
Die Virusvariante aus Großbritannien (B. 1.1.7) wurde inzwischen in 13 Bundesländern nachgewiesen und wird derzeit bei sechs Prozent der Neuinfektionen festgestellt. „Diese Variante ist ansteckender und führt auch mehr zu schweren Verläufen. Es erschwert die Pandemiebekämpfung “, so Lothar Wieler. „Sars-Cov-2 ist noch gefährlicher geworden. Das Virus hat eine Boost bekommen. “ Außerdem habe es in Tirol einen Ausbruch mit der neuen Variante aus Südafrika gegeben, bestätigte der RKI-Chef auf Nachfrage
Spahn sagte mit Hinblick auf den Impfstoff: „Es wird noch einige Wochen der Knappheit geben.“
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 12.908 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 855 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Freitag hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 14.022 Neuinfektionen und 839 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
