RKI rechnet mit Ausbreitung ansteckenderer Omikron-Untervarianten

Ein Wiederanstieg der Corona-Fälle sei schon im Sommer möglich, heißt es im Wochenbericht des RKI. In wenigen Wochen dürften BA.4 und BA.5 die Mehrzahl der Infektionen ausmachen.

Im Gesundheitsamt Neukölln bereitet ein Arzt die Entnahme einer Probe für einen PCR-Test vor.
Im Gesundheitsamt Neukölln bereitet ein Arzt die Entnahme einer Probe für einen PCR-Test vor.dpa/Britta Pedersen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet schon im Sommer mit steigenden Corona-Zahlen infolge der Ausbreitung ansteckenderer Omikron-Untervarianten. Wie das RKI am Donnerstag in seinem Wochenbericht mitteilte, dominiert die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen in Deutschland gegenwärtig mit über 99 Prozent, der Anteil der Untervariante BA.2 lag zuletzt bei über 87 Prozent. Das stärkste Wachstum werde derzeit aber bei den Untervarianten BA.4 und BA.5 verzeichnet. Bereits in „wenigen Wochen“ dürften diese Varianten daher die Mehrzahl der Infektionen ausmachen.

Das RKI geht davon aus, dass es durch die stärkere Verbreitung der beiden Untervarianten „schon im Sommer“ auch insgesamt zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen und „einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen kommen kann“.

Corona: Inzidenz steigt erstmals seit März wieder

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des RKI in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit Mitte März wieder gestiegen. Die Zahl der gemeldeten Infektionsfälle stieg im Vergleich zur Vorwoche um etwa 50.000 Fälle an. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank den Angaben zufolge nur noch in der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen. In allen anderen Altersgruppen stieg die Inzidenz an, am deutlichsten bei den 50- bis 59-Jährigen und den 15- bis 35-Jährigen.

Die Zahl der Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen ist den Angaben zufolge aber weiter rückläufig, in medizinischen Behandlungseinrichtungen wurde im Vergleich zur Vorwoche ein leichter Anstieg verzeichnet. Die Belastung der Krankenhäuser und der Intensivstationen gehe allerdings weiter zurück, erklärte das RKI. Die Zahl der Infizierten, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, sank wie bereits in den Vorwochen weiter und lag am Donnerstag bei insgesamt 622 Fällen.