RKI verkürzt Genesenenstatus auf drei Monate

90 statt wie bisher 180 Tage: Das Robert-Koch-Institut verkürzt den Genesenenstatus.

Ob man als genesen gilt, ist zum Beispiel wichtig, wenn 2G gilt.
Ob man als genesen gilt, ist zum Beispiel wichtig, wenn 2G gilt.dpa/Peter Kneffel

Berlin-180 Tage galt man bisher nach einer Corona-Infektion als genesen. Nun hat das Robert-Koch-Institut mit Wirkung zum 15. Januar neue Richtlinien für den Genesenenstatus veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der Status statt wie bisher sechs Monate nur noch drei Monate (90 Tage) gültig ist. Als genesen gilt, wer ein positives PCR-Testergebnis vorweisen kann, das mindestens 28 Tage zurückliegt. 

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das Robert-Koch-Institut am Sonntag mit 515,7 an. Getrieben von der Omikron-Variante war es der dritte Höchstwert in Folge. Während Genesene in Deutschland nun bereits nach 90 Tagen aus den 2G-Regelungen fallen, beträgt die Dauer des Genenesen-Status in der Schweiz derzeit 365 Tage ab Testresultat. Das geht aus entsprechenden Regelungen hervor, die auf der Homepage des „Bundesamts für Gesundheit BAG“ abrufbar sind.

Die Schweiz hatte die Dauer auf ein Jahr verlängert, nachdem Virologen im Herbst 2021 zu dem Schluss gekommen waren, dass eine überstandene COVID-Erkrankung für mindestens ein Jahr immunisieren kann.  Auch in der Schweiz ist eine Verkürzung der Zeitdauer des Genesenenstatus geplant, allerdings auf 270 Tage statt wie nun in Deutschland auf 90 Tage. Lokale Medien berichten, dass Schweizer Zertifikate für Genesene in der EU ansonsten womöglich nicht mehr anerkannt werden könnten.

Im vergangenen Sommer hatten Forscherinnen und Forscher an der Universität zu Lübeck und am Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck eine Studie zur Dauer der Immunität nach einer COVID-19-Infektion abgeschlossen. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Firma Euroimmun in Lübeck durchgeführt, die Ergebnisse wurden auf dem medRxiv-preprint server veröffentlicht.

In der Studie wurde zur Frage geforscht, ob und falls ja wie lange infizierte Personen nach einer SARS-CoV-2 Infektion Antikörper und Interferon-gamma (IFN-γ) produzieren und so anschließend über ausreichende Abwehrmechanismen verfügen, die sie vor einer erneuten Infektion schützen können. Die Studie wurde vor Auftreten der Omikron-Variante durchgeführt. Prof. Dr. Werner Solbach, vom Zentrum für Infektions- und Entzündungsforschung an der Universität zu Lübeck, sagte nach dem damaligen Bekanntwerden der Ergebnisse: „Unsere Daten zeigen, dass bei nahezu allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach durchgemachter COVID-Infektion eine ausreichende Immunreaktion stattgefunden hat. Der Schutz hält für mindestens 10 Monate nach Infektion an. Die Ergebnisse können helfen zu entscheiden, in welchen Abständen Auffrischimpfungen gegen das Virus nötig sind.“