„Rosinenbomber“-Pilot Gail Halvorsen gestorben
Als US-Pilot wurde er zum Symbol für die internationale Hilfsaktion. Bis zu seinem Tod hielt er Kontakt mit Menschen, die die Berlin-Blockade miterlebt hatten.

Der überaus beliebte „Rosinenbomber“-Pilot Gail Halvorsen ist tot. Der US-Amerikaner sei 101-jährig friedlich und im Kreis von Angehörigen gestorben, bestätigte der Direktor seiner Stiftung im Bundesstaat Utah, James Stewart, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Washington.
„Das Leben von Gail Halvorsen zeigt wirklich, wie eine Person, die etwas so Einfaches tut wie einen Kaugummi zu teilen, den Lauf der Geschichte der Menschheit verändern kann“, sagte Stewart. Halverson sei bis zuletzt mit Menschen in den USA in Kontakt gewesen, die als Kinder in Deutschland die Berlin-Blockade miterlebt hatten. „Er sprach über die Liebe für seine Berlin-Kinder, wie er sie nannte.“
Am Mittwoch verstarb Gail Halvorsen im Alter von 101 Jahren. Der als "Candy Bomber" bekannte ehemalige Pilot der United States Air Force war Held der Luftbrücke, ein Symbol für Frieden und Freiheit, eine Legende nicht nur am Flughafen Tempelhof. pic.twitter.com/ms8rF7KXW8
— Flughafen Tempelhof (@THF_Berlin) February 17, 2022
Der frühere US-Pilot, der unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war, wurde im Oktober 2020 100 Jahre alt. Mitte Dezember 2020 erkrankte er an Covid-19, erholte sich aber wieder.
Halvorsen hatte zu den Piloten gehört, die wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg das von sowjetischen Truppen abgeriegelte West-Berlin über Monate aus der Luft in sogenannten Rosinenbombern unter anderem mit Lebensmitteln und Kohle versorgten. Es war seine Idee, bei der Berliner Luftbrücke auch Süßigkeiten für die Kinder abzuwerfen. Als „Candy Bomber“ wurde der junge Pilot zu einem Symbol für die Hilfsaktion.
Der Leiter des Alliiertenmuseums in Berlin hat den „Rosinenbomber“-Piloten Gail Halvorsen als „ungemein charismatischen und liebenswerten Menschen“ gewürdigt. Halvorsen sei immer engagiert gewesen, sagte der Historiker Jürgen Lillteicher am Donnerstag. Er sei auch ein Beispiel dafür gewesen, wie aus Feinden Freunde werden konnten.
