Russischer Politiker: Cherson wird „für immer“ in russischer Hand sein

Cherson ist komplett unter russischer Kontrolle. Ein hochrangiges Mitglied der Regierungspartei hat zu verstehen gegeben, dass es kein Zurück gibt.

Ein Kranz mit Blumen steht in Cherson auf einer Straße, während Soldaten der russischen Armee neben ihren Lastwagen stehen.
Ein Kranz mit Blumen steht in Cherson auf einer Straße, während Soldaten der russischen Armee neben ihren Lastwagen stehen.dpa/Olexandr Chornyi

Bei einem Besuch im südukrainischen Cherson hat sich erstmals ein hochrangiger russischer Politiker zu Moskaus Absichten infolge des Militäreinsatzes in der Ukraine geäußert. „An die Menschen in der Region Cherson gerichtet, möchte ich sagen, dass Russland hier ist, um für immer zu bleiben“, sagte der hochrangige Funktionär der russischen Regierungspartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, am Freitag laut einer Erklärung der Partei.

Bislang hatte Moskau angegeben, als Hauptziel seines Militäreinsatzes im Nachbarland dessen „Entnazifizierung“ anzustreben. „Es gibt kein Zurück in die Vergangenheit“, sagte Turtschak nun laut der Erklärung, aus der die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitierte. „Wir werden zusammen leben und diese reiche Region zusammen weiterentwickeln.“

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Turtschak ist erster Stellvertreter des Vorsitzenden des russischen Oberhauses, dem Föderationsrat, und außerdem Generalsekretär des Parteivorstandes von Geeintes Russland. In Cherson kündigte er laut Ria Nowosti zudem die Eröffnung eines Logistikzentrums an, um humanitäre Hilfe in der Region zu leisten.

Rubel soll als Zahlungsmittel eingeführt werden

Die Stadt Cherson, die nahe der 2014 von Moskau annektierten Krim liegt, ist die erste und bislang einzige größere ukrainische Stadt, die seit Beginn der Offensive am 24. Februar vollständig unter russischer Kontrolle steht. Die eingesetzte russische Verwaltung der Küstenstadt hatte bereits angekündigt, ab dem 1. Mai den Rubel als offizielles Zahlungsmittel einzuführen.