Russischer Spion wollte als Praktikant zum Internationalen Strafgerichtshof
Der niederländische Geheimdienst hinderte den Mann nach eigenen Angaben daran, sich Zutritt zum IStGH zu verschaffen.

Der niederländische Geheimdienst hat nach eigenen Angaben einen russischen Spion daran gehindert, sich Zugang zum Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) zu verschaffen. Der Geheimdienst AIVD erklärte am Donnerstag, der für den russischen Militärgeheimdienst GRU arbeitende Spion habe sich als vermeintlicher brasilianischer Praktikant Zutritt zu dem Gericht verschaffen wollen.
Bei seiner versuchten Einreise aus Brasilien in die Niederlande im April sei er zur „unerwünschten Person“ erklärt und mit dem nächsten Flug zurück nach Brasilien geschickt worden. Der IStGH in Den Haag untersucht unter anderem mutmaßliche russische Kriegsverbrechen in der Ukraine und in Georgien.
IStGH-Chefankläger Karim Khan hatte im Mai 42 Ermittler in die Ukraine entsandt. Bereits Ende Februar, kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, hatte Khan Ermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angekündigt.
Im April hatte der Chefankläger die ukrainische Stadt Butscha besucht, wo nach dem Abzug russischer Truppen die Leichen zahlreicher Zivilisten entdeckt worden waren. Damals bezeichnete er die gesamte Ukraine als möglichen „Tatort“.
