Wegen Russland-Sanktionen: Europas größter Kondomhersteller ist insolvent

Das Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden exportiert in viele Länder – auch nach Russland. Dies wurde ihm nun offenbar zum Verhängnis.

Europas größter Kondomhersteller ist insolvent. (Symbolbild)
Europas größter Kondomhersteller ist insolvent. (Symbolbild)dpa/Oliver Berg

Europas größter Kondomhersteller, die CPR GmbH mit Sitz in den Niederlanden, hat Insolvenz angemeldet. Wie die Wirtschaftswoche berichtete, seien auch die Folgen der Russland-Sanktionen Auslöser der Insolvenz. Das Unternehmen produziert nach eigenen Angaben als „größter Kondomhersteller Europas“ jährlich mehr als 200 Millionen Kondome und exportiert in zahlreiche Länder, darunter auch nach Russland.

Zuletzt soll die CPR GmbH rund ein Viertel ihres Umsatzes in Russland erzielt haben. Durch die westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine konnten Lieferungen nicht mehr in Euro abgerechnet werden. Das Unternehmen war lange als Handelsmarkenhersteller für deutsche Drogerie- und Supermarktketten tätig, baute jedoch zusätzlich auch eigene Marken auf.

Das Unternehmen musste schon in der Vergangenheit mit finanziellen Problemen kämpfen. Erst im Mai 2020 war eine frühere Insolvenz aufgehoben worden. Unternehmenschef Kesselring zeigte sich zunächst noch optimistisch, was die Wachstumsprognosen der CPR anging, so der Bericht. Er wies zugleich aber darauf hin, dass Kondome als Warengruppe im stationären Handel insgesamt weniger verkauft worden seien. Kesselring machte niedrigere Kundenfrequenzen in Drogerien, vor allem aber die mangelnde Auswahl im Sortiment der stationären Händler dafür verantwortlich.