Russland verhindert UN-Resolution für weitere Hilfslieferungen nach Syrien
Hilfe für 2,4 Millionen Menschen kommt über den letzten Grenzübergang in die syrische Provinz Idlib. Russland blockierte nun die Fortsetzung der Lieferungen.

Russland hat mit seinem Veto im UN-Sicherheitsrat eine Resolution für die Verlängerung internationaler Hilfslieferungen nach Syrien um ein Jahr verhindert. 13 der 15 Mitglieder im UN-Sicherheitsrat stimmten am Freitag für einen entsprechenden Vorschlag von Norwegen und Irland, Russland stimmte dagegen, China enthielt sich. Bis Sonntag bleibt nun noch Zeit, um einen Kompromiss zu finden.
Auf dem Spiel steht die Schließung des letzten verbliebenen Grenzübergangs nach Syrien, über den Hilfslieferungen der Uno in das Krisenland gelangen, den türkisch-syrischen Grenzposten Bab al-Hawa. Im vergangenen Jahr waren fast 10.000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe für mehr als 2,4 Millionen Menschen auf diesem Weg in die Region Idlib gelangt, die letzte Rebellenhochburg in Syrien.
Moskau: Hilfslieferungen verletzten Syriens Souveränität
Moskau prangert diese Hilfslieferungen, die ohne das grüne Licht der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad in Damaskus geschehen, als Verletzung der Souveränität Syriens an. Nichtsdestotrotz hat Russland einen alternativen Resolutionstext eingereicht, der eine Verlängerung der Hilfen über Bab al-Hawa um zunächst sechs Monate vorsieht. Das derzeitige Mandat läuft am Sonntag aus.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, bedauerte die Haltung Russlands. Sechs Monate seien nicht ausreichend, um eine ernsthafte Hilfe für die Bevölkerung zu gewährleisten, es sei „ein klarer Zeitplan“ nötig. Der abgelehnte Text sei zudem bereits ein „Kompromiss“ gewesen. Er habe eine sechsmonatige Verlängerung und anschließend eine weitere sechsmonatige Verlängerung vorgesehen, „sofern der Rat nichts anderes beschließt“.
