Salmonellen: Ferrero ruft jetzt auch Adventskalender zurück

Der italienische Ferrero-Konzern hatte bereits Überraschungseier und andere Produkte in mehreren Ländern vom Markt genommen.

Überraschungseier von Ferrero
Überraschungseier von Ferrerodpa/Monika Skolimowska

Der Süßwarenkonzern Ferrero hat seinen Rückruf für bestimmte Schokoladenprodukte der Marke Kinder wegen des Verdachts auf Salmonellen ausgeweitet. Der Rückruf gilt nun auch für diverse Weihnachtsprodukte, wie das Portal Lebensmittelwarnung am Donnerstagabend mitteilte. Auch in den USA wurden Kinder-Produkte zurückgerufen.

Laut dem Portal Lebensmittelwarnung stehen die Produkte in einem „möglichen Zusammenhang mit einem Salmonellen-Ausbruchsgeschehen“. Ferrero Deutschland teilte mit, dass alle betroffenen Produkte in der Regel ohne Kassenbon im Supermarkt zurückgeben werden können.

Der Rückruf gilt nun auch für bestimmte Chargen der Überraschungseier Maxi Classic Ei Weihnachten und Maxi Rosa Ei Weihnachten, für den Mix Stiefel, die Mix Geschenktüte, den Maxi Mix Plüsch und den Mix Tisch-Adventskalender. Betroffen sind die Mindesthaltbarkeitsdaten 20.04.2022.

Belgische Behörde entzieht Ferrero vorerst Lizenz

Ferrero muss nun die Produktion in einer Fabrik in Belgien vorerst stoppen. Die Aufsichtsbehörde Afsca kündigte am Freitag an, die Produktionslizenz für die Fabrik in Arlon infolge von Ermittlungen zu entziehen. Ferrero habe in den Ermittlungen nicht ausreichend Informationen geliefert, so die Mitteilung. Alle Produkte aus dem Werk müssen demnach zurückgerufen werden, unabhängig von ihrem Produktionsdatum.

Dies umfasst laut der Mitteilung alle Kinder Surprise, Kinder Mini Eggs, Kinder Surprise Maxi und Schoko-Bons, die in Arlon gefertigt wurden. Afsca bat auch alle Vertriebsfirmen, die entsprechenden Produkte aus dem Einzelhandel zu nehmen. Das Werk in Arlon dürfe erst wieder öffnen, wenn alle Regeln und Anforderungen der Lebensmittelsicherheit erfüllt seien.

In den letzten Wochen seien über 100 Salmonellen-Fälle in Europa identifiziert worden, die daraufhin mit der Produktionsstätte in Arlon in Verbindung gebracht worden seien, schrieb Afsca. Ferrero hatte zuvor bekannt gegeben, dass Salmonellen bereits im Dezember in dem Werk entdeckt wurden. Salmonellen seien in einem Sieb am Auslass von zwei Rohstofftanks festgestellt worden und die daraus gefertigten Produkte seien daraufhin zurückgehalten worden. Der Filter sei ausgetauscht und Kontrollen der unfertigen und fertigen Produkte seien gesteigert worden, so Ferrero.

Salmonellen verursachen Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe

Schon am Dienstag hatte der italienische Ferrero-Konzern bestimmte Kinder-Produkte in mehreren europäischen Ländern zurückgerufen. Betroffen waren bestimmte Chargen, die in der Fabrik im belgischen Arlon hergestellt und in Frankreich, Belgien, Großbritannien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden vertrieben wurden. Ferrero sprach von einer Vorsichtsmaßnahme. In Deutschland habe es bislang keine bestätigten Salmonellen-Fälle gegeben.

Auch in den USA gab es demnach bislang keine bestätigten Fälle – dennoch wurden auch hier bestimmte Kinder-Produkte zurückgerufen, wie Ferrero am Donnerstag mitteilte. Ferrero fügte hinzu, dass das Unternehmen eng mit den Einzelhändlern zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass die Produkte nicht mehr „zum Kauf verfügbar“ seien. Der Konzern nehme die Lebensmittelsicherheit und seine Verpflichtung zur Verbraucherfürsorge „sehr ernst“.

Salmonellen können Symptome wie Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe auslösen und sind eine der am häufigsten durch Lebensmittel übertragenen Infektionen. Potenziell gefährdet für schwerere Krankheitsverläufe sind vor allem Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen sowie solche mit einem geschwächtem Immunsystem.

Auslöser des internationalen Rückrufs von Produkten des Süßwarenherstellers Ferrero ist die Feststellung von Salmonellen in einem Werk im belgischen Arlon am 15. Dezember 2021 gewesen. Diese seien während eigener Kontrollen entdeckt worden, als Ursache wurde ein Filter am Ausgang von zwei Rohstofftanks identifiziert, teilte Ferrero France in Luxemburg mit. Die betroffenen Materialien und Fertigprodukte seien blockiert und nicht ausgeliefert worden. Nach dem Vorfall habe Ferrero den Filter entfernt und das Niveau der ohnehin schon anspruchsvollen Kontrollen von Halbfertig- und Fertigprodukten erhöht.