Salmonellen, Scherben, Listerien: Produktrückrufe nehmen zu

Betroffen waren seit Jahresbeginn Lebensmittel aus allen Kategorien – von Wurst, Fleisch, Fisch, Getreide, Backwaren bis hin zu Eis, Desserts und Schokolade.

Überraschungseier der Firma Ferrero liegen auf einem Tisch.
Überraschungseier der Firma Ferrero liegen auf einem Tisch.dpa/Monika Skolimowska

In diesem Jahr mussten in Deutschland bereits 93 Produkte wegen Mängeln zurückgerufen werden – darunter 81 Lebensmittel. Dies waren deutlich mehr Beanstandungen als im Vorjahreszeitraum, als 65 Produkte auf der Internetseite lebensmittelwarnung.de gemeldet wurden, erklärte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). In zwölf Fällen wurden demnach Kosmetika und andere Bedarfsgegenstände beanstandet.

Die häufigsten Beanstandungsgründe waren Grenzwertüberschreitungen (32 Fälle), mikrobiologische Kontaminationen (25 Fälle) wie durch Salmonellen oder Listerien sowie Verunreinigungen durch Fremdkörper (neun Fälle) wie Glasscherben. Betroffen waren Lebensmittel aus allen Kategorien - von Wurst, Fleisch, Fisch, Getreide, Backwaren bis hin zu Eis, Desserts und Schokolade. Der jüngste große Rückruf betraf Schokoladenprodukte von Ferrero.

Verbraucherschützer fordern systematische Erfassung von Keimen

Um die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen sollte „die Transparenz im gesundheitlichen Verbraucherschutz durch einen besseren Datenaustausch erhöht werden“, fordert BVL-Präsident Friedel Cramer. „Dazu sollten wir als koordinierende Bundesbehörde aus den Bundesländern nicht nur Daten der Produktproben, sondern auch der Betriebskontrollen erhalten.“ Alle Daten der amtlichen Kontrollen in Deutschland sollten zentral vorliegen und sowohl den zuständigen Landes- wie Bundesbehörden zu Auswertungen zugänglich sein.

„Um lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche noch schneller aufzuklären und zu stoppen, fordern wir zudem eine systematische Erfassung von pathogenen Keimen“, sagte Cramer. „Dies ist wichtig, um bei einem Krankheitsausbruch die ursächlich verantwortlichen Lebensmittel zu identifizieren und epidemiologische Untersuchungen durchzuführen.“