Salvini wegen Beleidigung von Seenotretterin Rackete vor Gericht
Italiens Ex-Innenminister Matteo Salvini muss sich in einem Prozess wegen übler Nachrede verantworten. Es geht um die ehemalige Kapitänin der „Sea-Watch 3“.

Italiens früherer Innenminister Matteo Salvini muss wegen Äußerungen über die deutsche Seenotretterin Carola Rackete vor Gericht. Die Justiz in Mailand setzte für den 9. Juni gegen den Parteichef der rechten Lega einen Prozess wegen übler Nachrede an, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete. Die Staatsanwaltschaft wirft Salvini vor, in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter die ehemalige Kapitänin der „Sea-Watch 3“ rufschädigend angegriffen zu haben. Rackete hatte Anzeige erstattet. Sie tritt dem Bericht zufolge als Zivilpartei in dem Prozess auf.
Salvini war bis September 2019 Innenminister. Er ist für einen harten Kurs gegen Migranten bekannt, die über das Mittelmeer nach Europa wollen. Rackete steuerte Ende Juni 2019 die „Sea-Watch 3“ mit rund 50 geretteten Bootsmigranten an Bord entgegen einer Anordnung der Behörden in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa. Danach wurde sie für kurze Zeit festgenommen. Salvini habe die 33-Jährige danach immer wieder im Internet beleidigt, so der Vorwurf.
