Neue Bilder: Erdbeben reißen gigantische Schlucht in der Türkei auf

Drohnen und Satellitenbilder zeigen womöglich schwere langfristige Folgen der Erdbeben. In der Provinz Hatay soll es nun eine teils 200 Meter breite Schlucht geben.

Dieses Satellitenbild zeigt beschädigte Container und Hafenanlagen im türkischen Iskenderun. 
Dieses Satellitenbild zeigt beschädigte Container und Hafenanlagen im türkischen Iskenderun. Maxar Technologies/dpa

Die schweren Beben in der Türkei und in Syrien haben womöglich langfristige geologische Folgen. Nach türkischen Medienberichten haben die Beben eine riesige Schlucht nahe des türkischen Tepehan in Hatay gerissen. Sie soll über etwa 300 Kilometer lang und teilweise bis zu 200 Meter breit und 30 Meter tief sein. Drohnenaufnahmen zeigten das aufgerissene Gebiet.

Satellitenbilder zeigen Ausmaß der Zerstörung von oben

Nach Daten von Satelliten zeigen sich die Folgen auch an anderen Orten. „In der Küstenstadt Iskenderun scheint es erhebliche Absenkungen gegeben zu haben, die zu Überschwemmungen geführt haben, während das Beben viele Hügel im ganzen Land einem ernsthaften Erdrutschrisiko ausgesetzt hat“, hieß es von der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Der Sender NTV hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass Gebäude in der türkischen Küstenstadt wegen überfluteter Straßen evakuiert werden mussten.

Dieses Satellitenbild zeigt einen großen Erdrutsch, der nach den Erdbeben eine Straße im türkischen Islahiye blockiert. In der gesamten Region gibt es erhebliche Schäden an kritischer Infrastruktur.
Dieses Satellitenbild zeigt einen großen Erdrutsch, der nach den Erdbeben eine Straße im türkischen Islahiye blockiert. In der gesamten Region gibt es erhebliche Schäden an kritischer Infrastruktur.Maxar Technologies/dpa

Radarbilder von Satelliten ermöglichten es Forschern, Auswirkungen von Beben auf das Land zu beobachten und zu analysieren, hieß es von der Esa weiter. Daten aus der Zeit vor dem Beben vom 6. Februar ließen sich mit denen nach den Erdstößen vergleichen. Im Fall von „Sentinel-1“ seien es Daten vom 28. Januar und 9. Februar. Mit diesen Radarsatelliten des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Esa lässt sich die Erdoberfläche Tag und Nacht auch durch Wolken erfassen.

Dieses Bild zeigt Massengräber in der Nähe des türkischen Kahramanmaras.
Dieses Bild zeigt Massengräber in der Nähe des türkischen Kahramanmaras.Maxar Technologies/dpa

Nach Angaben der Esa wurden nach den Erdbeben von verschiedenen Raumfahrtagenturen mehr als 350 Bilder aus dem Krisengebiet geliefert. „Sie können verwendet werden, um Schadens- und Situationskarten zu erstellen, um die Gefahrenauswirkungen abzuschätzen und Hilfsmaßnahmen in den betroffenen Gebieten zu verwalten.“

Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte ein erstes Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr (MEZ) die Südosttürkei erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten lag bis zum Dienstagmorgen in der Türkei und Syrien bei mehr als 37.500, mehr als 80.000 Menschen wurden verletzt. Tausende werden weiter vermisst.


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