Wiesenhof-Schlachthof in Niedersachsen: 66 Menschen positiv auf Corona getestet

Die engen Kontaktpersonen der Infizierten wurden nach Behördenangaben zum Großteil ermittelt und befänden sich nun ebenfalls in Quarantäne.

66 Menschen sind in einem Wiesenhof-Hähnchenschlachthof im niedersächsischen Lohne positiv auf das Coronavirus getestet worden
66 Menschen sind in einem Wiesenhof-Hähnchenschlachthof im niedersächsischen Lohne positiv auf das Coronavirus getestet wordenFoto: dpa/Friso Gentsch

Lohne-Erneut sind in einem deutschen Schlachtbetrieb mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen ist dieses Mal ein Hähnchenschlachthof des Wiesenhof-Konzerns im niedersächsischen Lohne. Von 1046 am Donnerstag genommenen Abstrichen seien 66 positiv ausgefallen, teilte der Landkreis Vechta am Samstagabend mit. Die Landkreisverwaltung geht aktuell nach eigenen Angaben davon aus, dass die Infektionen „überwiegend im privaten Bereich entstanden sind“.

Das zuständige Gesundheitsamt habe alle Infizierten der Firma Oldenburger Geflügelspezialitäten (OGS) in Quarantäne versetzt, teilte der Kreis weiter mit. Die engen Kontaktpersonen der Infizierten seien zum Großteil ermittelt worden und befänden sich ebenfalls in Quarantäne. Die restlichen Kontakte würden derzeit nachverfolgt. 35 der Infizierten wohnen den Angaben zufolge im Landkreis Vechta, 27 im Landkreis Diepholz, zwei im Landkreis Osnabrück und jeweils einer im Landkreis Cloppenburg und in der Stadt Delmenhorst.

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Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liege mit den neuen Fällen nun bei 41,13, teilte der Kreis weiter mit. Bundesweit gilt derzeit die Regelung, dass Einschränkungen des öffentlichen Lebens beim Erreichen einer kritischen Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen verfügt werden.

Landkreis will Schlachthof nicht schließen

Der Landkreis sieht derzeit keine Veranlassung für eine Schließung des Betriebs. Es handele sich um eine Ermessensfrage, sagte der Landrat des Landkreises Vechta, Herbert Winkel (CDU), am Sonntag. „Wir konnten keinen bestimmten Infektionsherd feststellen“, sagte Winkel. Es gebe zwar ein größeres Ausbruchsgeschehen, das sich auf ein Kartonage-Lager zurückführen lasse, wo sich einige Mitarbeiter in den Pausen getroffen hatten. Das Hygienekonzept des Betriebs sei aber gut. Die Mehrheit der Betroffenen habe sich wohl in der Freizeit infiziert.