Scholz sucht im indischen Silicon Valley nach Fachkräften und Energie

Bei seinem Indien-Besuch hat der Kanzler den Fachkräfteaustausch der beiden Länder forciert. Auch über eine Energiekooperation wurde gesprochen.

Der indische Premierminister Narendra Modi (re.) und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz winken Journalisten in Neu-Delhi zu. 
Der indische Premierminister Narendra Modi (re.) und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz winken Journalisten in Neu-Delhi zu. AP/Manish Swarup

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besucht am zweiten Tag seines Antrittsbesuchs in Indien Unternehmen im südindischen Silicon Valley. In Indien sind rund 1800 deutsche Unternehmen tätig. Scholz, der bei seiner Reise von Wirtschaftsvertretern begleitet wird, wird dann in der Hightech-Metropole Bengaluru einen Standort des Softwarekonzerns SAP besuchen.

Ein wichtiges Thema bei dem Besuch ist der Fachkräfteaustausch zwischen den beiden Ländern. Während Deutschland Fachkräfte dringend braucht, mangelt es in Indien teils an Jobs für die große junge Bevölkerung. Scholz will sich am Sonntag mit Fachkräften austauschen, die vor der Ausreise nach Deutschland stehen.

Deutschland arbeitet an Energiekooperation mit Indien

Auch soll es um die Energiekooperation und der gemeinsame Kampf gegen den Klimawandel gehen. Dazu besucht Scholz die indische Firma Sun Mobility, die Batterien für die E-Mobilität herstellt. An der Firma hält das deutsche Unternehmen Bosch rund 25 Prozent der Anteile.

Indien liegt bei den Treibhausgas-Emissionen an vierter Stelle - nach den USA, China und der Europäischen Union. Pro Kopf gerechnet verbraucht ein Mensch in Indien jedoch viel weniger Energie als ein Deutscher. Viele Menschen in Indien haben noch keinen Zugang zu Strom, in manchen Gegenden nur auf begrenzte Mengen. Um den steigenden Strombedarf des Landes zu decken, setzt Indien zunehmend auf erneuerbare Energien im Strommix - aber auch auf mehr Kohle und mehr Ölimporte aus Russland.

Schließlich steht am Sonntag, dem letzten Tag der Scholz-Reise, auch ein Treffen mit einer indischen Kricket-Mannschaft auf dem Programm. Der Sport ist in der ehemaligen britischen Kolonie etwa so wichtig wie Fußball in Deutschland.