Gerolstein-Der Schriftsteller Theodor Weißenborn ist tot. Er starb am 9. Januar im Alter von 87 Jahren an einem Krebsleiden, wie sein Sohn Gregor Weißenborn am Dienstag in Neuss der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Die Beisetzung habe am Montag im engsten Familienkreis stattgefunden.
Weißenborn hatte sich als wortgewandter Intellektueller einen Namen gemacht. Er verfasste im Laufe seines Lebens eine Fülle von Gedichten, Essays, Hörspielen, Satiren, Erzählungen und Romanen und hatte sich inhaltlich stets neuen Themen zugewandt. Vor allem widmete er sich der Philosophie, der Psychologie und der Politik.
Der in Düsseldorf geborene Weißenborn hatte viele Jahre in der Eifel gelebt: Die letzten fünf Jahre wohnte er in Gerolstein (Kreis Vulkaneifel).
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Weißenborn studierte zunächst Kunstpädagogik in Düsseldorf, später verschiedene Geisteswissenschaften und dann in Köln Psychologie und Psychiatrie. Sein 1988 erschienener Prosa-Band „Opfer einer Verschwörung“ mit einer Reihe psychiatriekritischer Texte wurde in 25 Sprachen übersetzt. Das sei seine „erfreulichste literarische Anerkennung“ gewesen, hatte Weißenborn anlässlich seines 75. Geburtstags gesagt.
Er erhielt viele Literatur-Auszeichnungen, unter anderem 1971 den Georg-Mackensen-Literaturpreis für die beste Kurzgeschichte und 1990 den Preis der Akademie der Künste für „Der Sündenhund“. Sein letztes Werk veröffentlichte er 2019: „Querschüsse - Gedanken und Memoiren eines Ketzers“. Bis zuletzt schrieb er auf einer Schreibmaschine: Er hätte keinen Computer im Haus gehabt, wie sein Sohn sagte.
