Grubenunglück mit 52 Toten in Russland: Überlebender gefunden

In dem Bergwerk ereignete sich am Freitag eine Explosion. 52 Menschen, darunter auch Retter, starben.

Rettungskräfte am Ort der Explosion in einem Kohlebergwerk in Sibirien.
Rettungskräfte am Ort der Explosion in einem Kohlebergwerk in Sibirien.imago/SNA

Moskau-Nach dem schweren Unglück in einem russischen Kohlebergwerk mit vielen Toten ist ein Mensch lebend unter Tage gefunden worden. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Kemerowo, Sergej Ziwiljow, am Freitag im Nachrichtenkanal Telegram mit. 46 Bergleute und sechs Retter seien ums Leben gekommen, so Ziwiljow. Demnach werden 38 Grubenarbeiter und elf Rettungskräfte in Krankenhäusern behandelt – die meisten von ihnen, weil sie giftige Gase eingeatmet haben.

239 Arbeiter konnten aus Schacht gerettet werden

Am Freitag wurden dem Gouverneur zufolge die Leichen von drei Bergleuten und drei Rettern aus dem Schacht gehoben. Experten rechnen damit, dass es wegen Explosionsgefahr Tage dauern könnte, bis alle Leichen aus der Grube geborgen werden.

In dem Bergwerk im Westen Sibiriens hatte sich am Donnerstagmorgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich nach Angaben des russischen Zivilschutzministers Alexander Tschuprijan 285 Menschen in der Grube auf, 239 Arbeiter konnten aus dem Schacht „Listwjaschnaja“ im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet werden.

„Dies ist eine große Tragödie für das ganze Land“, sagte Tschuprijan am Freitag. Ihm zufolge sollten Luftproben unter Tage genommen werden, um festzustellen, ob weiter Explosionsgefahr drohe. „Die Inspektion des Bergwerks ist keine Frage von einem Tag.“ Die Sucharbeiten unter Tage sollen erst dann fortgesetzt werden, wenn eine Explosionsgefahr unter Tage gebannt ist. Es solle in den nächsten drei Tagen ein zusätzlicher Schacht gebohrt werden, um mögliche Brände zu beseitigen.

Unterdessen gab es weitere Festnahmen. Neben dem Bergwerksdirektor und zwei führenden Mitarbeitern seien auch zwei staatliche Experten in Gewahrsam genommen worden, die den Schacht erst vor einer Woche überprüft hatten, teilte das Ermittlungskomitee mit.